Nachwahlen
Opposition gewinnt Kleinstadt
Die Kandidatin einer lokalen Bürgerinitiative, Györgyi Kerti, gewann mit 75,4% (!) der Stimmen, die Kandidatin des Fidesz, Frau Heiszer, musste sich mit 24,6% klar geschlagen geben. Die Heimatstadt des früheren Ministerpräsidenten und heutigen DK-Vorsitzenden Ferenc Gyurcsány wird von seinem Parteigenossen Attila Grőber geführt. Die Nachwahl wurde erforderlich, weil der Bürgermeister sein bestehendes Mandat in der Bürgerschaft im Herbst aufgab.
Bei den Kommunalwahlen im Juni hatte der Fidesz eine relative Mehrheit in der Bürgerschaft erlangt, was die Tätigkeit des von der Opposition gestellten Bürgermeisters erschwerte. Mit dem jetzigen Sieg von Kerti sind die beiden großen politischen Lager paritätisch vertreten, weshalb fortan ein Politiker der rechten Mi Hazánk als Zünglein an der Waage fungieren kann.
Für den Fidesz sollte die klare Niederlage ein weiterer Warnschuss sein. Denn im vorigen Sommer war Kerti bereits zur Wahl angetreten und hatte damals mit einer einzigen Stimme Unterschied gegen eine andere Kandidatin des Fidesz den Kürzeren gezogen. Bei der jetzigen Nachwahl betrug der Vorsprung gegenüber der vom Fidesz ins Rennen geschickten Kandidatin gut 600 Stimmen.