Budapest-Haushalt
OB: „Reserven praktisch erschöpft“
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Die Hauptstadt Budapest hat im Haushaltsplan für 2021 bei erwarteten Einnahmen in Höhe von 249,4 Mrd. Forint und Ausgaben von 390,0 Mrd. Forint ein Rekorddefizit von 140,6 Mrd. Forint eingeplant. Die Deckung dieses enormen Haushaltslochs sollennach Informationen von OB Karácsony Überträge aus dem diesjährigen Haushalt (63 Mrd. Forint), Kreditaufnahmen (45 Mrd. Forint) und Erträge aus Wertpapieren (39 Mrd. Forint) bestreiten. „Die früher angehäuften Reserven der Hauptstadt sind damit praktisch erschöpft“, kommentierte der OB, der gleichzeitig eine Anhebung der Tarife für die Essenversorgung von Kindern in Kindergärten und Schulen um 10% ankündigte. Der Fidesz kommentierte, Karácsony brauche die über zehn Jahre zusammengesparten Haushaltsreserven in nur zwei Jahren auf.
Sein Amtsvorgänger István Tarlós sagte unterdessen der regierungsnahen Tageszeitung „Magyar Nemzet“, die Rekonstruktion der Kettenbrücke werde entgegen der jüngsten Darstellung des Rathauses nicht preiswerter, sondern teurer. Noch zu seiner Amtszeit war das günstigste Angebot über brutto 31,3 Mrd. Forint eingegangen, das neben der Brücke auch die Sanierung des Tunnels umfasste. Die Kettenbrücke hätte an und für sich 21,8 Mrd. Forint gekostet. Aktuell lautet das günstigste Angebot der neu aufgelegten Ausschreibung auf 26,7 Mrd. Forint. „Das sind wohl nicht acht Milliarden weniger, wie die heutige Stadtführung behauptet“, merkte Tarlós an.