Sonntagsfrage
Neun Punkte Vorsprung
Laut der Ende August durch Závecz Research gestellten Sonntagsfrage würden immer noch 42% der Wähler für den Fidesz stimmen. (Das regierungskritische Institut erwähnt den kleinen Koalitionspartner KDNP erst gar nicht.) Die Tisza-Partei von Péter Magyar würde es, wären am kommenden Sonntag Wahlen, auf 33% der Stimmen bringen. Ein erstes öffentliches Wortgefecht zwischen dem amtierenden Ministerpräsidenten und seinem aktuell ernsthaftesten Herausforderer für die Parlamentswahlen 2026 steht noch im September im Europaparlament an, dessen Gast Viktor Orbán im Rahmen der ungarischen Ratspräsidentschaft sein wird.
Neben den beiden dominanten Formationen wirken alle anderen Parteien im heutigen Ungarn wie politische Zwerge. Die nach der Wahlschlappe des breiten Oppositionsbündnisses von 2022 mit dem Alleinanspruch einer Schattenregierung aufwartende DK würde aktuell von 8% der Wähler gewünscht, die rechte Mi Hazánk erreicht 7% der Wähler. Nach dem Europaparlament würden die liberale Momentum und die sozialistische MSZP ebenso wie die grüne LMP und die Mitterechtspartei Jobbik auch aus dem ungarischen Parlament ausscheiden, ganz zu schweigen von der Párbeszéd des Budapester Oberbürgermeisters, die bei Závecz praktisch nicht mehr gemessen werden kann.
Den Optimismus dieses Artikels kann ich nicht teilen: eine blasierte Existenz, von der ich neben blumigen Phrasen nur Skandale und Skandälchen gehört habe, fordert den ungarischen Titan der Politik, einen engagierten Kämpfer für Demokratie, Freiheit und Frieden mit jahrzehntelanger Erfolgsbilanz, heraus. Wie kann es sein, dass bereits 33% der Wähler einer solch blassen Figur ihre Stimme geben wollen? Jeder, der sich mit Politik beschäftigt, weiß, wie schnell ein 9%-Vorsprung schrumpfen kann, zB. wenn sich die wirtschaftliche Situation im Land auf Grund äußerer Parameter verschlechtert. Wenn Menschen schon jetzt einem Schaumschläger hinterherlaufen, wie viele werden es erst in Krisenzeiten sein?!!!
Die Tisza-Partei lebt von den Multis, die ihr Geld für Propaganda geben. Die Zugehörigkeit zur EVP drückt klar aus, dass sie Ungarn zur Beute des verbrecherischen EU machen will, und Ungarn unter der Orient-Invasion begraben will, wie der Westen darunter begraben ist. Offenbar wollen immer mehr Ungarn ihr Land dermaßen ruiniert bekommen, wie der Westen ruiniert ist, wenn sie solchen Multis-Marionetten hinterherlaufen.