LMP
Nebenstrecken nicht aufs Abstellgleis schieben
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Diese Auffassung der grün-alternativen LMP zur Schließung von 10+7 Nebenstrecken der Staatsbahnen MÁV tat die Parlamentsabgeordnete Bernadett Bakos auf einer Pressekonferenz kund. Seit Anfang August ersetzen nun Volán-Überlandbusse die Züge auf den zehn zuerst stillgelegten Strecken. „Der Busverkehr ist weniger bequem und weitaus weniger effizient, der Energiebedarf erreicht das Fünffache jenes von Zügen“, erläuterte die Grüne.
Als Hauptgrund für die Streckenaufgaben wurden fehlende Schienenfahrzeuge genannt. Dabei ließen sich für nur 20 Mrd. Forint gebrauchte Diesel-Lokomotiven anschaffen, die derzeitige Engpässe für mindestens zehn Jahre überbrücken könnten. „Für die Bahnstrecke Budapest-Belgrad fließen gigantische Milliarden, dabei geht es dort kaum um die Personenbeförderung.“ Ebenso würden Hunderte Milliarden zur Ansiedlung von Batteriefabriken verprasst, obgleich doch mit Elektroautos keine Verkehrsprobleme gelöst werden.
Und selbst für den Erwerb der Fahrerlaubnis durch junge Leute gibt die Regierung zig Milliarden an Stützungen aus, „die den jungen Menschen zuruft, sich nicht mit dem Zug, sondern mit dem Auto fortzubewegen“. Dabei seien schon heute 1 Mio. mehr Autos auf den Straßen des Landes unterwegs, als noch vor einem Jahrzehnt. Die Bahn sei der Grundpfeiler jeder grünen Verkehrspolitik und erlebe überall in Europa ihre Renaissance. Deshalb sollten auch die Nebenstrecken nicht geschlossen, sondern modernisiert werden.