Parlament
Minister sieht neue Dimension
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Dies spiegelt das Regierungsziel eines wirtschaftlichen Strukturwandels deutlich wider, erklärte Außenwirtschaftsminister Péter Szijjártó am Donnerstag in Budapest. Der Minister sprach bei der Anhörung vor dem Wirtschaftsausschuss des Parlaments zunächst über die Krisen des vergangenen Jahrzehnts und der Gegenwart. Seiner Meinung nach habe die EU auf diese durchweg falsch reagiert. Die Einführung von Zöllen, Sanktionen, die steigenden Energiepreise und zunehmende Isolation hätten die Gemeinschaft erheblich geschwächt. Infolgedessen verliere die EU zunehmend an Boden gegenüber den beiden führenden Wirtschaftsmächten, den USA und China.
Höhere Wertschöpfung erwünscht
Dies stellt Ungarn vor die Herausforderung, die Wettbewerbsfähigkeit der eigenen Wirtschaft trotz des kritischen europäischen Wirtschaftsumfelds nicht nur zu erhalten, sondern sogar zu verbessern. Szijjártó hob hervor, dass in den vergangenen zehn Jahren bedeutende Produktionskapazitäten etabliert wurden. Jetzt sei der Zeitpunkt für einen wirtschaftlichen Dimensionswechsel gekommen. Dieser fokussiert sich auf höhere Wertschöpfung und einen größeren Anteil von Forschung und Entwicklung. Ungarn bleibe ein zentraler Knotenpunkt für Investitionen aus Ost und West und biete das freieste Umfeld für wirtschaftliche Zusammenarbeit in Europa. Dies sei keine Frage der Politik. An der Spitze stünden künftig jene Länder, die wirtschaftliche Kooperationen nicht aus politischen Gründen behindern und Investoren unabhängig von ihrer Herkunft gleichbehandeln.
Deutschland noch auf Platz 3
Die Regierung hat seit Anfang 2024 insgesamt 139 Großinvestitionen im Wert von 755 Mrd. Forint (ca. 1,9 Mrd. Euro) gefördert. Dadurch wurden Investitionen von 5.455 Mrd. Forint getätigt und 31.000 Arbeitsplätze geschaffen. Chinesische Unternehmen tätigten dabei die meisten Investitionen, gefolgt von südkoreanischen Unternehmen an zweiter und einheimischen Unternehmen an dritter Stelle. Von den 139 Investitionsprojekten stammten 37 von ungarischen Firmen, während chinesische den zweiten und deutsche Unternehmen den dritten Platz belegten. Bei der Arbeitsplatzschaffung dominieren chinesische Investoren mit 56% aller neuen Stellen.
Dank der ungarischen Investitionsförderung konnten im vergangenen Jahr Investitionen von 10,3 Mrd. Euro ins Land geholt werden – deutlich mehr als in Polen (2,4 Mrd. Euro), Tschechien (2,38 Mrd. Euro) oder der Slowakei (1,2 Mrd. Euro).
