Verhandlungen über Mindestlohn
Kompromiss in Sicht
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Melinda Mészáros, Vorsitzende der Gewerkschaft Liga, und Ferenc Rolek, Vizepräsident des Landesverbandes der Arbeitgeber (MGYOSZ), bestätigten, dass die VKF-Mitglieder den Entwurf der Vereinbarung voraussichtlich am Donnerstag oder Freitag erhalten, um darüber debattieren zu können.
Tarifvereinbarung könnte am Montag stehen
Sollten sowohl die Arbeitgeber und als auch die Gewerkschaftsverbände diesen akzeptieren, könnte die Tarifvereinbarung am Montag stehen. Damit würde der Mindestlohn ab dem 1. Februar auf monatlich brutto 167.400 Forint, das garantierte Lohnminimum für Fachkräfte auf 219.000 Forint steigen.
Der Entwurf beinhaltet zudem, sollten im Laufe des Jahres die SV-Abgaben der Arbeitgeber sinken, steige der Mindestlohn um einen weiteren Prozentpunkt. Damit sei man seitens der Gewerkschaften zwar nicht zufrieden, dennoch müsse bedacht werden, dass fast 1,1 Mio. Personen direkt von diesen Entscheidungen betroffen sind.
Anstieg von Effizienz und Produktivität
Die höchstmögliche Lohnerhöhung liege im langfristigen Interesse Ungarns, sie trage zum Anstieg der Effizienz und Produktivität bei, meinte Mészáros. „Wir befinden uns im letzten Augenblick. Kommt keine Vereinbarung zustande, dann sinken die Realeinkommen dieser Arbeitnehmer“, erklärte Imre Palkovics, Vorsitzender des Landesverbandes der Arbeiterräte.
Rolek sieht die 4%-ige Anhebung als Kompromiss der Arbeitgeberseite an, die ursprünglich 3% angeboten, während die Gewerkschaften 5% gefordert hatten. Er hoffe auf eine Vereinbarung, da sich die Verhandlungen aufgrund der Effekte der Corona-Pandemie monatelang hinzogen und in den letzten Wochen festgefahren waren.
Sollte die Mehrheit der VKF-Mitglieder den Konsens billigen, wird die Regierung die Vereinbarung offiziell verkünden. Zur Jahresmitte werden sich die Verhandlungspartner erneut an einen Tisch setzen, die Inflations- sowie Wachstumsdaten auswerten und im Bedarfsfall neu verhandeln.