Bildungswesen
Mehr Geld für Pädagogen
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Um die Fähigkeiten der Kinder zu verbessern, sei es nötig, die Anerkennung von Lehrern zu erhöhen und ihre Gehälter durch ein differenziertes, leistungsbezogenes Vergütungssystem deutlich anzuheben, erklärte Innenminister Sándor Pintér bei seiner Jahresanhörung vor dem Kulturausschuss des Parlaments. Ab 2024 komme das neue Berufsmodell für Pädagogen zum Tragen. Rund 70% von ihnen seien damit einverstanden, dass die Leistung bei der Festsetzung der Gehälter berücksichtigt werden sollte. Dementsprechend werden die Gehälter nicht für alle steigen. In rückständigen Gemeinden beträgt der Anstieg allerdings 20%, um mehr Lehrer anzuregen, in solchen Gemeinden zu arbeiten.
Pintér betonte die Wichtigkeit, das Bildungswesen zu digitalisieren. Pädagogen erhielten bislang 55.000, Schüler wiederum 65.000 Notebooks. In diesem Jahr werden weitere 140.000 Notebooks hinzukommen. Außerdem sollen intelligente Schulbücher und digitale Inhalte eingeführt und die Wi-Fi-Systeme an Schulen ausgebaut werden. Binnen zwei Jahren werden 10 Mrd. Forint für die Verbesserung der Stromnetze in den Schulen ausgegeben.
Unter die Lupe genommen werden sollen die Kritiken am Nationalen Lehrplan. Zudem soll eine Regierungskommission für Bildung unter dem Vorsitz von Ministerpräsident Viktor Orbán eingesetzt werden, um die Kohärenz zwischen Vorschul-, Grundschul- und Sekundarschulbildung sowie der Ausbildung zu einem Diplom zu gewährleisten.
István Hiller (MSZP) bezeichnete es als fundamentalen Fehler, dass die Regierung die Erhöhung der Gehälter der Lehrer mit den Geldern aus Brüssel verknüpfe. Diese müsste eher aus dem Staatshaushalt gedeckt werden, da es sich um eine nationale Frage handele.
Wahrscheinlich hat die Regierung gedacht, dass unter den Pädagogen die Zahl der Regierungsgegner steigt und die der EU-Maßnahmen-Befürworter ebenso – und diese somit selber für ihre Misere verantwortlich sind, wenn alles vom Brüsseler Geld abhängt. Wenn Orbán glaubt, er könne das Bildungssystem in die Ecke treiben, so tut er das zum Schaden Ungarns. Hiller hat in dieser Frage recht. Die Lehrer brauchen außerdem keine weiteren Schikanen und Kontrollen, wie vorgeschlagen.
Um die Fähigkeiten der Kinder zu erhöhen,….
So ein Schwein, dieser Pintér. Als ginge es nicht genauso darum, faire Gehälter zu Bezahlen, aus einem Gefühl der Anerkennung und Gerechtigkeit heraus! Ich wundere mich wirklich, warum nicht die Pädagogen mit Streiks das Land lahmlegen!