TV-Debatte
M1 lädt ein, Opposition gespalten
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Die Spitzenkandidaten der elf zur Wahl angemeldeten Landeslisten können am 30. Mai, dem nächsten Donnerstag, abends ab 20 Uhr ihr Wortgefecht miteinander im öffentlich-rechtlichen Fernsehen austragen. Die Veranstaltung findet im Burggartenbasar, aber ohne Zuschauer statt. Die Politiker erhalten zu vier vorgegebenen Themen jeweils 2 Minuten Redezeit (also insgesamt 8 Minuten) und können am Ende in einer Art Diskussion in 1 Minute auf Vorredner eingehen.
Dobrev sucht jede Debatte
Die DK-Spitzenkandidatin Klára Dobrev nahm die Einladung unverzüglich an, gespickt mit dem Hinweis, sie stelle sich sämtlichen öffentlichen Debatten, erst recht „wenn die demokratischen Rahmenbedingungen gegeben sind“, wie sie das bei der Partizán-Videoplattform erleben konnte. Dobrev forderte den Spitzenkandidaten des Fidesz, Tamás Deutsch, auf, sich gleichermaßen den öffentlichen Streitgesprächen zu stellen.
Magyar: „Alle sagen hübsch ihren Monolog auf.“
Péter Magyar, der die Liste der neuen Tisza-Partei anführt, sprach derweil von einem Fidesz-Diktat. Es sei keine Debatte, wenn die Spitzenkandidaten der über ein großes Lager verfügenden Parteien mit Politikern von „Nullprozent-Parteien“ in einen Raum gesperrt werden, damit alle hübsch nacheinander ihren Monolog aufsagen. „Am Ende bekommst Du eine Minute, um auf die Beiträge von zehn anderen Parteien einzugehen.“ Magyar warf dem Chef der staatlichen Medienanstalt MTVA, Dániel Papp, permanente Lügen vor. So seien die Themen der Debatte angeblich identisch mit den Fragen, die laut Eurobarometer die Europäer am meisten bewegen. Das seien jedoch nicht die Sicherheit der EU, Migration, Landwirtschaft und der Zustand der Demokratie, wie Papp behaupte, sondern Ausgrenzung, Gesundheitswesen, Arbeitsplätze und erst an vierter Stelle die Sicherheitsbelange.
Botschaft an Fidesz-Wähler
Die Momentum-Vorsitzende Anna Donáth gab Magyar nur halbwegs Recht. Natürlich wolle das Staatsfernsehen den Fidesz möglichst ungeschoren davonkommen lassen. Sie werde dennoch der Einladung folgen, „um den Fidesz-Wählern mitzuteilen (die nur Staatsfernsehen schauen), es sei einzig und allein Viktor Orbán zu verdanken, dass die EU-Gelder nicht nach Ungarn fließen“.