Tisza-Partei
Kommen jetzt die Migranten?
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„Diese Regierung ist in Worten gegen die illegale Einwanderung, missbraucht diese Frage aber für ihre politischen Zwecke, ohne die Grenzen wirklich schützen zu können“, schrieb der Vorsitzende der Tisza-Partei in den Sozialmedien. Der Ministerpräsident nutze das heiße Thema, um von der Krisenlage der Wirtschaft, im Gesundheitswesen und bei der Staatsbahn MÁV abzulenken. Er habe zuverlässige Informationen direkt aus dem kleinen betroffenen Ort Vitnyéd, wo den Einwohnern ein „Migrantenlager“ mit womöglich 500 Insassen zugemutet werden soll.
Menschen in Angst?
„Wozu ist ein solches Lager nötig, wenn die Grenzen angeblich so sicher geschützt werden und die Regierung die illegalen Migranten angeblich nicht ins Land lässt?“ – wirft der Chef der größten Oppositionspartei ein. Die Menschen in Vitnyéd hätten Angst, die Immobilienpreise fallen ins Bodenlose. Im Gegensatz zur wohlfeilen Propaganda habe die Orbán-Regierung 2.000 Schlepper aus den Gefängnissen entlassen, hole 60.000 Wirtschaftsmigranten pro Jahr aus Asien ins Land (wofür Schulen und sogar Kindergärten in Arbeiterwohnheime umgebaut werden) und baue klammheimlich ein Auffanglager für illegale Migranten.
Fidesz: Das sind Fake News!
„Péter Magyar lügt schon wieder und hetzt die Menschen mit Falschmeldungen auf“, reagierte der Regierungsbeauftragte für moderne Dörfer auf die schweren Vorwürfe. Alpár Gyopáros zufolge wird eine frühere Berufsschule der Milchverarbeitungsindustrie erneuert, woraufhin linke Medien und politische Glücksritter die Gerüchteküche zum Brodeln brachten. Der Ministerpräsident habe persönlich dementiert, dass an dem besagten Ort – auf halber Strecke zwischen Sopron und Csorna – ein Lager eingerichtet wird, um die Verfahren der illegalen Einwanderer nach EU-Recht abzuwickeln, wie es Brüssel von Budapest verlangt. In dem Gebäude hielten sich, wie Gyopáros erläuternd hinzufügte, zuletzt unrechtmäßig Flüchtlinge aus der Ukraine auf, die katastrophale Zustände hinterlassen hätten. Das sei der wahre Grund für die eingeleiteten Renovierungsarbeiten.
Nützlicher Widerstand der Bürger
Magyar wertete freilich auch diese Gegendarstellung als Eingeständnis. „Offenbar hat die Regierung im Angesicht des Widerstands der Bürger den ursprünglichen Plan zurückgenommen und wird in Vitynéd doch kein Migrantenlager einrichten“, äußerte der Tisza-Chef am Wochenende gegenüber der amtlichen Nachrichtenagentur MTI. „Es hat ein paar Tage gedauert, bis sie sich die neue Kommunikation zurechtlegten. Nun wird gelogen, das polizeilich bewachte Gelände sollte nie solchen Zwecken dienen. Wir werden auf Offenlegung aller einschlägigen Dokumente klagen – dann wird die Wahrheit schon noch ans Licht kommen.“
Der will sich als Wortführer gegen die illegalen Eindringlinge aufspielen? Er gehört doch zur EVP und ist damit erklärter Komplize der EU-Kommission, die sich strikt dafür einsetzt. Also kann er selber nur für die illegale Invasion sein, sonst wäre es ein Widerspruch in sich.
Die Péter wird immer mehr zum Schwarzen Péter. Als Politiker sollte man ihn nicht zu ernst nehmen.
Übrigens ist es wenig erstaunlich, dass man im Westen von Magyars Kapriolen nix mitbekommt.
Der Wanzen-Peti, der seine Frau abgehört und erpresst hat beklagt jetzt, dass deine Exfreundin ihn abgehört und erpresst hat.
Fine.