Budapest-Wahlen
Karácsony bleibt im Amt
Für den Freitag wurde eine Neuauszählung von rund 25.000 Stimmen angeordnet, die zunächst für ungültig erklärt worden waren. Diese Neuauszählung hatte der mit nur 324 Stimmen unterlegene unabhängige OB-Kandidat Dávid Vitézy beantragt. Nachdem die wegen technischer Probleme zweideutigen Stimmzettel unter Medienpräsenz neu ausgezählt waren, zog sich der NVB zu Beratungen zurück. Am frühen Abend wurde dann bekannt, dass der amtierende Oberbürgermeister die Wahlen gewonnen hat. Zwar wurden Dávid Vitézy von den ursprünglich ungültigen Stimmzetteln noch 395 Stimmen zugerechnet, aber auch Gergely Karácsony erhielt 112 Stimmen mehr als ursprünglich. Am Ende blieb dem Spitzenkandidaten des Linksbündnisses somit ein Vorsprung von 41 Stimmen.

Kein „reiner Wein“ mehr nötig
OB Karácsony hatte seine Anhänger zu einer Protestdemonstration vor dem Sitz des NVB gerufen, weil er befürchtete, der vom Fidesz dominierte Wahlausschuss werde das Wahlergebnis manipulieren. Dabei wiederholte er seine Forderung, unter den bekannten Umständen lieber eine Neuwahl anzusetzen, um „reinen Wein einzuschenken“.
Dávid Vitézy gratulierte dem Wahlsieger unmittelbar nach Bekanntwerden des offiziellen Endergebnisses via Sozialmedien. „Letztlich wurde es quasi ein Unentschieden, aber wie ich seit Wochenbeginn immer wieder sagte, werde ich auch eine Niederlage mit nur einer Stimme anerkennen.“ Vitézy erinnerte zugleich an das „Versprechen“ des amtierenden OB, in jedem Fall Neuwahlen anzuberaumen, denen er sich gerne stellen würde. Der unterlegene Kandidat versprach, mit seinem Team in der Bürgerschaft (wo die Grünen drei Mandate erlangten) ab Oktober für eine lebenswertere Stadt zu streiten.
Kotz!
Jetzt kommt trotzdem die große angekundigte Neuwahl?
Stärker ist Karácsony nicht geworden.