Gedenktag
Kampf gegen den Kommunismus
Weltweit zählte die kommunistische Diktatur 100 Mio. Opfer. Schätzungen zufolge wurden ca. 700.000 Ungarn zur Zwangsarbeit verschleppt, 300.000 von ihnen kehrten niemals zurück. In Mittel- und Osteuropa erreichte die Zahl der Opfer 1 Million, die ihr Leben durch Hungersnot, Zwangsarbeit oder brutale Hinrichtungen verloren. Es gibt keine Statistiken darüber, wie viele Menschen an der kommunistischen Diktatur zerbrachen, seelische Verletzungen erlitten. Jene, die verhört und gefoltert, stigmatisiert, ausgeschlossen oder inhaftiert, wegen ihrer politischen oder religiösen Zugehörigkeit verfolgt wurden, waren ebenfalls Opfer des Systems. „Drei Jahrzehnte nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Systems und der friedlichen Wende ist das Gedenken an die Ermordeten und Gefolterten eine wichtige Errungenschaft. Ungarn hat als erstes Land den Gedenktag an die Opfer des Kommunismus am 25. Februar eingeführt. Anlass für die Einrichtung des Gedenktages im Jahr 2000 war die Festnahme und Verschleppung des Politikers der Kleinlandwirte, Béla Kovács, an jenem Tag des Jahres 1947 in die Sowjetunion. Ungarn wolle alles dafür tun, damit der Gedenktag der Opfer des Kommunismus ein UN-Gedenktag wird. „Die kommunistische Diktatur in Ungarn ist zu Ende, die Kommunisten und ihre Straftaten leben jedoch weiterhin unter uns“, sagte Gulyás. Er verwies dabei auf die neue Stadtführung von Budapest und ihre Ausstellung „Budapest ist frei“.
Bei der Veranstaltung „30 Jahre in Freiheit“ im Budapester Filmtheater „Uránia“ erinnerte Mária Schmidt, Regierungsbeauftragte für die Koordinierung des Gedenkjahres und Direktorin des Terrorhaus-Museums, daran, dass der Kommunismus das unmenschlichste System war. Nach dem Zweiten Weltkrieg herrschten mehr als zweieinhalb Jahrzehnte lang „Schweigen, Verleugnung und Halbwahrheiten“. „Wir sind zwar seit 30 Jahren frei, dennoch bedarf es geraumer Zeit, um die Überbleibsel der kommunistischen Diktatur zu beseitigen“, sagte Schmidt.
Bence Rétvári, Staatssekretär im HR-Ministerium, sagte bei einer Gedenkfeier am Montag, dass es heute immer noch Personen gibt, die die totalitäre Zeit des Kommunismus, die unmenschlichen Taten, manche Symbole und auch die historischen Fakten relativieren wollen. Politiker wie der vormalige EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker (der eine Statue von Karl Marx einweihte) versäumen zu erwähnen, dass der Marxismus „eine totalitäre Ideologie“ sei. Der DK-Vorsitzende Ferenc Gyurcsány habe eine Petition unterschrieben, wonach der rote Stern als kommunistisches Symbol in Ungarn nicht länger verboten sein soll.