Mindestlohn
Hunderttausende werden degradiert
Den Mindestlohn mit dem garantierten Lohnminimum für Fachkräfte zusammenzulegen wäre ein verfehlter Schritt, weil damit die Leistung qualifizierter Arbeitskräfte degradiert würde. Es gibt nunmehr konkrete Pläne der Angleichung, wonach das garantierte Lohnminimum für Fachkräfte wie schon 2023 in den nächsten Jahren nicht so dynamisch steigen soll, wie der normale Mindestlohn.
„Damit aber werden die Qualifizierten weitere Reallohneinbußen hinnehmen müssen, was die Abwanderung noch einmal forcieren könnte“, warnt der VDSZ in einer Pressemitteilung. Was als Hilfe für die Mindestlohnempfänger gedacht sei, laufe den Interessen jener rund 800.000 ungarischen Arbeitnehmer zuwider, die aufgrund ihrer Qualifikation heute einen höheren, speziellen Mindestlohn erhalten. Besonders benachteiligt würden Arbeitnehmer in wirtschaftlich schwächeren Regionen, bei kleinen und mittelständischen Betrieben sowie über 25 Jahren, wo die Befreiung von der Einkommensteuer nicht mehr greift.
Um alternativ Branchentarifverträge zu entwickeln, brauche es entsprechende Akteure in den Branchen – das ist jedoch fern jeder Realität, meint der Gewerkschaftsverband der Chemieindustrie. Die Arbeitnehmer müssten von der Regierung und den Arbeitgeberverbänden vollkommen irreale Garantien erhalten, um das garantierte Lohnminimum für Fachkräfte binnen vier Jahren abzuschaffen.