Hochwasser
Höchste Warnstufe für Budapest
Die Wettervorhersage erwies sich wegen der instabilen Verhältnisse der Fronten als besonders schwierig – Ungarn ist bis Sonntag noch glimpflich davongekommen. Hierzulande beschränkte sich die Regenmenge seit Beginn der Unwetterwarnung landesweit auf 30-60 mm, nur örtlich und auf den Bergspitzen kamen auch 70-90 mm zusammen. An der kroatischen Adriaküste, in Norditalien sowie in einer breiten Schneise quer durch Österreich bis nach Tschechien und Südpolen fielen jedoch 100-250 Liter pro Quadratmeter, zumeist als Regen, aber in den Alpen auch als Schnee.
Sturmwind auf dem Kab-Berg
Zurück in Ungarn musste die Feuerwehr dennoch insbesondere in Transdanubien zu zahlreichen Einsätzen ausrücken, weil orkanartige Stürme mit Spitzen um 100-110 km/h Bäume entwurzelten, die auf Straßen und parkende Autos stürzten. Zum Glück kam dabei niemand zu Schaden. Am Sonntag meldete HungaroMet für den Kab-Berg eine Sturmspitze von 131 km/h.
Hauptstadt sperrt Uferstraßen
In der Folge der Regenfälle westlich von Ungarn hat Budapest die höchste Hochwasser-Warnstufe ausgerufen, die Uferstraßen längs der Donau werden entsprechend für den Verkehr gesperrt. In diesen regenreichen Tagen steigt der Pegel der Donau täglich um schätzungsweise einen Meter, in der zweiten Wochenhälfte wird der höchste Wasserstand über 8 Metern, bei max. 8,50 m erwartet. Die Margareteninsel wird möglicherweise zur Wochenmitte für Autos und Fußgänger gesperrt.
Die Wasserwirtschaft rechnet für den gesamten Donauabschnitt bis nach Adony mit Pegeln über der III. Warnstufe, weiter südlich aber nur noch mit den Warnstufen II bzw. I. An den Flüssen Raab und Mur wird vermutlich nicht die II. Warnstufe überschritten, längs der Theiß nur Stufe I. Die Fachleute bereiten sich mit Hunderten Einsatzkräften, unterstützt durch schwere Technik (auch von Seiten der Ungarischen Armee) auf die Abwehr des Hochwassers vor.