Orbán zu Berufsschülern:
„Halten Sie der Heimat die Treue!“
Der Ministerpräsident eröffnete das 16. Festival der Berufsstars, eine von der Ungarischen Industrie- und Handelskammer (MKIK) organisierte landesweite Veranstaltung. „Ungarn wird nur dann glücklich, wenn jeder arbeitet, und zwar gut arbeitet“, meinte Orbán in seiner Rede zur Eröffnung des Festivals. Er zog Parallelen in den wünschenswerten Eigenschaften von Schülern und Spitzenpolitikern, wie Neugierde, Kreativität, Problemlösungswillen und Ausdauer. Es gehe aber auch darum, kooperativ zu sein, denn niemand werde auf sich allein gestellt bestehen können. Orbán wies die „üblichen“ Kritiken am Schulsystem als überzogen zurück und berief sich auf Erfolge ungarischer Schüler und Azubis bei internationalen Wettbewerben, die man nicht unter den Scheffel stellen sollte.

Technikum beliebteste Schulform
Heute würden sechs von zehn Schülern im Anschluss an die (achtklassige) Grundschule eine Berufsausbildung wählen, wo wiederum das Technikum zur beliebtesten Schulform aufgestiegen ist. Dort werden in fünf Jahren neben der technischen Ausbildung Kenntnisse vermittelt, die einen Aufstieg ins mittlere Management begründen können. Als nützlich habe sich auch die Einführung der dualen Berufsausbildung erwiesen.
Der Ministerpräsident ermunterte die jungen Leute, ihrer Heimat die Treue zu halten. Im Karpatenbecken seien Firmen aus Ost und West ebenso wie zukunftsträchtige einheimische Unternehmen anzutreffen. „Gemeinsam sind wir imstande, ein Land aufzubauen, wo es sich gut leben und arbeiten lässt, wo man eine Familie gründen und Kinder aufziehen kann. Schauen Sie sich in der Welt um, es lohnt sich! Aber es lohnt auch immer, wieder heimzukehren, denn nur hier sind Sie zu Hause, hier ist Ihre Heimat“, betonte Orbán mit dem Verweis, die jungen Leute sollten ihr Glück in der Heimat suchen, denn nur diese biete eine ungarische Zukunft.
Reformen ohne Ende
MKIK-Kammerpräsident László Parragh bezeichnete es als einen Schlüssel zum Erfolg, dass sich die Wirtschaft in das Bildungswesen einbringt. Die Berufsausbildung müsse den Bedarf der Unternehmen an Fachkräften widerspiegeln. In diesem Sinne finde die Reformierung der Berufsausbildung nie ein Ende, denn das System müsse laufend dem Wandel der Zeit angepasst werden. Wie sehr sich das Erlernen eines Berufs lohnt, illustrierte der Kammerpräsident mit einem Zahlenbeispiel. Demnach sind die Durchschnittslöhne gegenüber 2010 auf das Zweieinhalbfache angestiegen, das garantierte Lohnminimum für Fachkräfte als spezieller Mindestlohn derweil auf das Dreieinhalbfache. Obendrein ist heute ein fließender Übergang von der Berufsausbildung zur Hochschulausbildung möglich.
