Studentenviertel

Grundstück steht wohl bereit

Binnen drei Jahren könnten die Wohnheimplätze in der Studentenstadt zur Verfügung stehen, die im 9. Stadtbezirk von Budapest entstehen soll. Diese Zusage gab Kulturminister Balázs Hankó.
14. November 2024 11:30

Im Frühstücksfernsehen des Privatsenders TV2 sprach der Minister von steigenden Immatrikulationszahlen; in diesem Herbst nahmen zum zweiten Mal in Folge mehr als 100.000 Erstsemester ihr Studium auf. Parallel steige der Bedarf nach Plätzen in den Wohnheimen der Hochschulen: Gut 46.000 Plätze standen 120.000 Anträgen gegenüber, darunter allein 57.000 Anträge auf eine kostengünstige Unterbringung in der Hauptstadt, wo lediglich 17.000 Wohnheimplätze vorhanden sind.

Ein idealer Standort?

Im 9. Stadtbezirk biete sich ein idealer Standort für eine komplette Studentenstadt mit 12.-20.000 möglichen Wohnheimplätzen an, erklärte Hankó mit dem Hinweis auf eine nicht näher bestimmte Industriebrache. Wenn die diesbezügliche Entscheidung erst getroffen sei, könnte das Projekt binnen drei Jahren verwirklicht werden. Derzeit laufe die Kostenplanung, das Projekt könnte u. a. mit externen Finanzmitteln gestemmt werden.

„Guten Morgen Fidesz!“

Der Budapester OB Gergely Karácsony reagierte mit großer Empörung auf die Ankündigungen des Ministers. „Sind sie beim Fidesz gerade erst aufgewacht?“, fragte er. Denn die Hauptstadt habe sich mit der Orbán-Regierung bereits 2019 auf den Bau einer Studentenstadt geeinigt – als Bestandteil des Kompromisses zwischen Regierung und Hauptstadt für die Ausrichtung der Leichtathletik-WM. Allein für die Planung seien damals Milliarden geflossen, bevor die Regierung das Projekt plötzlich weitgehend an die Fudan-Universität vermachen wollte, die einen Campus in Budapest plante. Dagegen aber kam es zu massiven Protesten der Opposition, weshalb der Fidesz das Fudan-Projekt letztlich von der Tagesordnung nahm. Günstiger Wohnraum für Studenten war auf Jahre kein Thema mehr im Regierungslager. „Dieses Studentenviertel hätte längst entstehen können, wäre der Fidesz nicht zynisch und eigennützig“, schrieb Karácsony zur aktuellen Entwicklung in den Sozialmedien.

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