Gigakonferenz kontra arme Alte

Péter Magyar meinte unter Hinweis auf Daten des Statistikamtes, der Anteil von Rentnern in Armut sei von 5% in 2010 auf 24,6% im vergangenen Jahr geklettert, Altersarmut treffe heute nahezu 600.000 Menschen. Rund 80% der Bezüge von Rentnern, die mit weniger als dem Existenzminimum auskommen müssen, gehen für Lebensmittel, Medikamente und Wohnen drauf, Hunderttausende müssen täglich entscheiden zwischen Nahrung und Medizin. Orbán, der sich als eine Politikgröße in der Dimension der Milchstraße betrachtet, setze die europäische Gigakonferenz in seiner Puskás-Fußballarena ausgerechnet für den 7. November, den Tag der Oktoberrevolution von 1917 in Russland an. Und während diese Regierung überteuerte und unnötige Bürogebäude für 650 Mrd. Forint aus Steuergeldern von seinem eigenen Schwiegersohn kauft, fällt der Einzelhandelsumsatz zurück, weil seine Landsleute verarmen.

Klar in Führung bei Medián

Die Tisza-Partei hat unterdessen auch beim Meinungsforschungsinstitut Medián die Führung übernommen. Wären am kommenden Sonntag Wahlen, erhielte die noch kein Jahr alte Formation 46% der Stimmen der entschlossenen Wähler, der Fidesz steht bei 39%. Daneben würde einzig die Mi Hazánk ins nächste Parlament einziehen (6%), die DK wird bei Medián aktuell sogar minimal schwächer als die Satirepartei MKKP (beide 3%) gemessen. Das regierungskritische Institut erklärt den überragenden Aufstieg der Tisza-Partei mit der Verunsicherung der Fidesz-Wähler und den wirtschaftlichen Umständen. So habe sich die Lage für zwei Drittel der Bevölkerung spürbar verschlechtert, ähnlich viele Ungarn sehen die Dinge sich in die falsche Richtung entwickeln, und mittlerweile 58% wünschen einen Abgang der Orbán-Regierung.