Verteidigungsindustrie
Gidran-Projekt am Start
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In Kaposvár werden zunächst 40 in der Türkei gebaute gepanzerte 4×4-Fahrzeuge vom Typ Gidran (auf Türkisch: Ejder Yalcin) mit Nachrichtentechnik und Elektronik abgestimmt auf den heimischen Bedarf ausgestattet. Diese Arbeiten kündigte der Regierungsbeauftragte für die Modernisierung der Ungarischen Armee (HM), Gáspár Maróth, am Samstag in der Komitatshauptstadt an.
Später werden an dem Standort Komponenten für weitere 100 Gidran gefertigt, von denen die HM mehrere hundert Stück geordert hat. Schließlich soll auch die Endmontage des Panzerwagens vor Ort erfolgen, fügte der Regierungsbeauftragte auf dem Workshop der Universität Óbuda hinzu.
Innovationspark verspricht große Zukunft
Die Uni Óbuda steht hinter dem Wissenschafts- und Innovationspark Kaposvár (TIPK), der u. a. F+E-Tätigkeiten für die Verteidigungsindustrie wahrnehmen soll. Innovationsminister László Palkovics sprach in diesem Zusammenhang von einer globalen Aufwertung dieser Industrie, die Ungarn als Fertigungsstandort eine große Zukunft verspreche. Mit der Anpassung der beruflichen und dualen Ausbildung stelle sich das Land der Herausforderung, den Arbeitsmarkt verstärkt auf Tätigkeiten intensiver Wertschöpfung auszurichten. Der Minister formulierte das Ziel, dass die einheimische Verteidigungsindustrie bis 2030 den Eigenbedarf der HM komplett decken soll.
Rheinmetall-Werk ab Herbst im Bau
Die Befähigung zur autarken Versorgung unterstrich auch Finanzminister Mihály Varga, der dabei auf die Aktualität angesichts Corona-Krise und den Ukraine-Krieg verwies. In seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Trägerstiftung der Uni Óbuda sieht er den entstehenden TIPK ganz im Zeichen dieser Zielstellungen.

Wie im vorigen Jahr angekündigt, beginnen im Herbst die Bauarbeiten für das neue Rüstungswerk der Rheinmetall Hungary Zrt. in Kaposvár. In diesem Werk sollen den Plänen gemäß mindestens 100 Armeefahrzeuge pro Jahr hergestellt werden. Der TIPK entsteht mit staatlichen Geldern als Gemeinschaftsprojekt der Stadt Kaposvár mit der Uni Óbuda für schätzungsweise 15 Mrd. Forint im Gewerbepark Ost der Stadt, wo auf 6 ha Flächen vier Hallen erbaut und eingerichtet werden sollen.