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Gegen den Fidesz-„Adel“
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Die Linksliberalen haben den Prozess gegen das Ministerium von János Lázár rechtskräftig gewonnen. Wie der Fraktionsvorsitzende László Sebián-Petrovszky betonte, müssten nun endlich jene Unterlagen und Dokumente der Öffentlichkeit preisgegeben werden, mit denen der Staat teuer renovierte Schlösser unter merkwürdigen Umständen an eine gewisse Klientel weiterreichte. Für die DK handelt es sich um einen „gigantischen Diebstahl“ öffentlicher Gelder.
Aus ungarischen und EU-Geldern wurden Schlösser im staatlichen Eigentum für annähernd 60 Mrd. Forint (zu heutigen Preisen 150 Mio. Euro) ansehnlich hergerichtet, um diese dann privaten Investoren kostenlos zu übergeben. Vor Gericht wollte die Oppositionspartei wissen, wer sich mit welchen „Konzepten“ um diese Objekte bewarb und welche Verpflichtungen die neuen Eigentümer eingegangen seien. „Die einfachen arbeitenden Menschen können sich unter den heutigen Immobilienpreisen nicht einmal Wohnungen leisten, aber beim Fidesz schachert man mit Schlössern“, beklagte der Fraktionschef. Die DK werde nicht zulassen, dass sich der neue Fidesz-„Adel“ mit Steuergeldern aus Ungarn und der EU in den restaurierten Schlössern breitmacht.

Auf der farbenfrohen Wiese der Kulturgüter gehören Schlösser oder Herrenhäuser zu den auffälligsten Blüten. Wer die ganze Welt in einen langweiligen Einheits-Rasen verwandeln will wie die Kapitalsozialisten um Soros & Co., hat für die Pflege solcher “Pflanzen” natürlich nichts übrig, sondern betrachtet sie als lästiges Unkraut. Die DK dürfte wissen, dass der Staat mit dem Erhalt historischer Gebäude auf Dauer (!) völlig überfordert ist, weshalb sie wohl in erster Linie “Unkrautbekämpfung” betreibt, wenn sie die Privatisierung madig macht.
Als einstiger Bürgermeister einer Gemeinde, die mit historischen Gebäuden besonders “gesegnet” ist, spreche ich da aus Erfahrung: Die eigentliche Sanierung haben oder hätten wir uns mit Zuschüssen noch leisten können, aber die ist eben nur nachhaltig, wenn eine geeignete Nutzung folgt. Und da hat die öffentliche Hand nur sehr begrenzte Möglichkeiten. Die DK schadet also den Kulturdenkmälern, indem sie Neid auf die privaten Neu-Eigentümer schürt.