Korruption
Für eine Notdurft vom Feinsten
Der Korruptionsjäger wurde dieses Mal in dem kleinen Ort Szalkszentmárton fündig, der gegenüber der Stadt Dúnaújváros auf der anderen Seite der Donau an der Hauptstraße 51 liegt. Hier wurden 32 Mio. Forint (knapp 80.000 Euro) verprasst, um eine öffentliche Toilette zu installieren. In der Projektausschreibung war zwar noch von einem behindertengerechten Parkplatz die Rede, der Politiker fand dafür aber keine weiteren Hinweise als den auf die Ziersteine aufgemalten Rollstuhl. Die Gemeinde soll die Fördermittel des Staates und der EU im vorigen August erhalten haben, Hadházy fand das Luxus-WC bei seinem Besuch vor Ort aber verschlossen vor. Das lag aber nicht an den möglicherweise verpassten Öffnungszeiten. Stattdessen verrät ein an der Tür angebrachtes Papier, dass die Einrichtung noch immer nicht in Betrieb genommen wurde.
Dabei hat die Gemeindeverwaltung mit der öffentlichen Toilette dem Bedarf der Einwohner entsprochen. Die müssen ihre Bedürfnisse nach dem Gang zur benachbarten Kirche aber weiter zurückhalten. Das könnte daran liegen, dass nun erst noch jemand gefunden werden muss, der das anspruchsvolle WC auch angemessen bewirtschaftet, damit es den Dorfbewohnern möglichst lange im guten Zustand erhalten bleibt. Für diese Zwecke könnte sich Szalkszentmárton um weitere Fördermittel bewerben…