Für den Produktionsstart im BMW-Werk 2025 sind praktisch alle Voraussetzungen gegeben. Fotos: Facebook/ János Lázár

Debrecen

Für BMW-Start steht alles bereit

„Unsere Regierung betrachtet Debrecen wie eine zweite Hauptstadt“, sagte Verkehrsminister János Lázár am Mittwoch auf einer Pressekonferenz nach Beratungen über die Wirtschaftsentwicklung der Ostmetropole.

Das strategische Ziel laute, Debrecen und sein Umland in die TOP30 der größten Industriezentren Europas zu heben. Schon bislang flossen rund 500 Mrd. Forint in die wirtschaftliche Entwicklung des Standorts, davon allein rund 300 Mrd. Forint in die Erschließung des Gewerbegebiets Nordwest, wo sich u. a. BMW angesiedelt hat. Alle Voraussetzungen seien gegeben, dass die Automobilindustrie in Debrecen 2025 durchstarten kann.

Straßen, Hauptbahnhof, Museen

Die nächsten Projekte sehen bis 2029 die Anlage einer neuen Umgehungsstraße östlich der Stadt, einen Ausbau der Hauptstraße im Norden nach Nyíregyháza sowie den kompletten Neubau der parallelen Eisenbahnstrecke vor. Der Hauptbahnhof soll unter Einbeziehung von privatem Kapital ein neues Gesicht in Form eines großen Einkaufszentrums erhalten. Im südlichen Umland von Debrecen wird die Autobahn M4 weiter Richtung Osten gebaut und schließlich mit der M35 verbunden.

Der Minister bekräftigte die Pläne, wonach „die zweite Hauptstadt“ gleich zwei Landesmuseen erhält, neben dem Museum für Naturkunde auch das Verkehrsmuseum, dessen Ideenwettbewerb soeben abgeschlossen wurde. Möglicherweise könnte schon 2026/27 die Bauausführung in Angriff genommen werden, wofür das Ministerium ein rund 6 ha großes Gelände unmittelbar neben dem BMW-Werk auserkoren hat.

BMW
Die Delegation des Verkehrsministers beriet mit der Stadtführung.

Abwasser für die Batterieindustrie

Die von den Investoren geforderten Infrastrukturmaßnahmen sind im Nordwesten der Stadt praktisch abgeschlossen, teilte OB László Papp mit. Im Gewerbepark Süd stünden derweil weitere bedeutende Projekte an, um vor allem den Wasserbedarf der sich dort ansiedelnden Batteriezellfertigung zu stillen. „Wir haben den Bürgern versprochen, zum Schutz der örtlichen Wasserreservoirs für die großen Industriebetriebe überwiegend gereinigtes Abwasser zur Verfügung zu stellen“, hielt der Fidesz-Lokalpolitiker dazu fest. Auf Nachfrage präzisierte der Oberbürgermeister, dass die Batteriefabriken zu zwei Dritteln behandeltes Abwasser einsetzen werden. Die benötigte (technologische) Infrastruktur zu schaffen sei eine große Herausforderung für die Stadt.

BMW
Verkehrsminister János Lázár und OB László Papp versprühten Ehrgeiz.

Unter fünf geplanten neuen Verkehrsknotenpunkten laufen vier Projekte demnächst an. Die Elektrifizierung der Bahnstrecke nach Balmazújváros werde voraussichtlich bis 2026 abgeschlossen. Papp zeigte sich zuversichtlich, dass Debrecen die 2020 von der Regierung beschlossene Strategie bis 2030 solide umsetzen wird.

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