Nachwahlen
Fidesz verteidigt Mandat
In Dombóvár mussten Wahlen angesetzt werden, nachdem der populäre Staatssekretär Árpád János Potápi, der das Direktmandat im Parlament seit 1998 (!) behauptete, im Oktober plötzlich und unerwartet verstorben war. Krisztina Csibi fuhr für den Fidesz aber einen ihrem Vorgänger würdigen Wahlsieg ein: Sie gewann mit knapp 12.000 abgegebenen Stimmen oder knapp 64%. Auf Platz 2 landete Dóra Dúró von der rechten Mi Hazánk (19%), auf Platz 3 László Takács von der DK (11%). Weitere drei Kandidaten erreichten jeweils rund 2% der Stimmen.
Csibi wird die Zweidrittelmehrheit des Fidesz im Parlament stärken. Ihren Eid wird sie voraussichtlich am ersten Tag der Frühjahrssitzung ablegen, die planmäßig Ende Februar beginnt.
Eigentlich alle zufrieden
Die Mi Hazánk feierte den 2. Platz als vollen Erfolg, da sie unter den Oppositionsparteien eindeutig als stärkste Kraft von den Wählern anerkannt wurde. Dóra Dúró erklärte, es gelinge immer besser, sich als Alternative zum Fidesz zu profilieren. Die DK bezeichnete das zweistellige Ergebnis in einer Hochburg der Rechten als Achtungserfolg. Damit will sich die Partei von Ex-Ministerpräsident Ferenc Gyurcsány für eine eventuell vorgezogene Wahl oder die regulären Parlamentswahlen 2026 empfehlen, als eine Kraft, an der niemand vorbeikomme, der den Fidesz ablösen will.
Schlagabtausch vom Seitenaus
Für die der Nachwahl fernbleibende Tisza-Partei kommentierte deren Vorsitzender, die Wahlbeteiligung von weniger als 35% sei für den Fidesz enttäuschend, der 45-50% angestrebt habe. Die „Staatspartei“ sei mit ihrem Versuch gescheitert, die eigenen Wähler zu aktivieren, meinte Péter Magyar. Der Kommunikationsdirektor von Fidesz-KDNP, Tamás Menczer, hielt ihm entgegen, erklären müssten sich ausschließlich Verlierer „oder jene, die sich erst gar nicht anzutreten trauen. Die Tisza schwillt nicht an, sie trocknet aus!“

Warum ist Tisza denn nicht angetreten? Hatte der Dampfplauderer etwa Angst, das Wahlergebnis würde Tisza als aufgeblasenen Ballon vorführen, den die Realität einer Wahl zusammenfallen lässt so wie eine Nadelspitze einen prallen Luftballon platzen lässt?