Sonntagsfrage

Fidesz und Symbolpolitik

Eine weitere Wählerbefragung, die nicht von einem regierungsnahen Institut veranstaltet wurde, zeigt einen Parteienwettbewerb mit unsicherem Ausgang.
4. November 2024 9:50

Beim Republikon-Institut stimmten im Oktober nur mehr 37% der sicheren Wähler für Fidesz-KDNP, zugleich 36% für die Tisza-Partei. In der Gesamtbevölkerung beträgt der Vorsprung der Regierungskoalition noch zwei Punkte. Seit den Wahlen vom Juni ist der Fidesz bei diesem Institut leicht abgerutscht, der anfänglich rasante Aufstieg der Tisza-Partei hat sich derweil verlangsamt.

Wären am kommenden Sonntag Wahlen, würden laut Republikon vier Parteien im Parlament Platz nehmen: neben den beiden „Volksparteien“ noch die rechte Mi Hazánk und die linksliberale DK, mit jeweils 7-8%. Chancen dürfen sich laut dieser Umfrage aber auch noch die Satirepartei MKKP und die liberale Momentum (beide 4%) sowie sogar die sozialistische MSZP (3%) ausrechnen, die bei anderen Instituten kaum noch gemessen wird.

Republikon-Chef Gábor Horn (ein bekennender Liberaler, der für den SZDSZ bis 2010 im Parlament saß) kommentierte im Nachrichtenfernsehen ATV, ein Drittel der ungarischen Wähler wären Rechte (Konservative), jeweils ein Fünftel Liberale und Linke, ein Sechstel Grüne. Die Stärke des Fidesz sieht der Politologe darin, Fragen mit Symbolcharakter zu thematisieren. Heute werde der Ministerpräsident als einer in Szene gesetzt, der in der Außenpolitik eine Größe sei, was natürlich nicht zutreffe und nur die Wirtschaftsprobleme verdecken solle.

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