Zahlen zur Armut
„Existenzminimum besser vergessen“
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Die Zahl der in Ungarn lebenden Armen ist in der jüngeren Vergangenheit deutlich zurückgegangen. Wie der Staatssekretär für Soziales des HR-Ministeriums auf einer Pressekonferenz am Montag in Tarpa im Komitat Szabolcs sagte, lebten nach Angaben von Eurostat beim Antritt der zweiten Orbán-Regierung 2010 noch 23,4% der Ungarn in tiefster Armut, welcher Wert zuletzt bis auf 8,7% gesunken sei. Damit sei Ungarn nach den Worten von Attila Fülöp vom letzten Platz in die TOP10 der EU vorgerückt. Die deutliche Besserung lasse sich teilweise auf die Schaffung von Arbeitsplätzen zurückführen. Der Staatssekretär wies zugleich eine aktuelle Studie der „bekanntlich linksgerichteten“ Forscher von GKI und Policy Agenda zurück, die eine wachsende Armut belegen wollte. Die nur auf Schätzungen beruhenden GKI-Daten zur Berechnung des Existenzminimums sollte man besser vergessen, weil sie sich höchstens zur Stimmungsmache eigneten. Das Statistikamt KSH publiziere diese Zahlen bewusst seit Jahren nicht, weil deren fachliche Methodik umstritten ist.
In Tarpa wurden in den letzten Jahren bis zu 200 Menschen in ABM-Programmen beschäftigt. Mittlerweile konnte jeder Vierte von ihnen am primären Arbeitsmarkt unterkommen oder sich selbständig machen.