Der Publizist Róbert Puzsér fordert grundlegende Normen der Moral und Kultur, ein „nationales Minimum“ ein. Fotos: MTI/ Boglárka Bodnár

Antiregierungsproteste

„Es ist Zeit, den Angler zu fangen“

Am Dienstagabend rief Róbert Puzsér Gegner der Orbán-Regierung zur Kundgebung auf den Kossuth tér, den Platz vor dem Parlamentsgebäude.

Vor mehreren tausend Demonstranten forderte der Publizist eine „freie Öffentlichkeit, die Entwicklung einer Gesellschaft nach westlichem Vorbild und die Rettung Ungarns“. Die Bürger hätten Verantwortung für das Schicksal des Landes. Wenn sie nicht endlich die Politik in die eigenen Hände nehmen, entpuppe sich jede Systemwende als „Gangsterwende, so wie schon 1990 und 2010 erlebt“.

System der feudalen Willkür

Ein starkes Bürgertum sei hingegen imstande, grundlegende Normen der Moral und Kultur, gewissermaßen ein „nationales Minimum“ durchzusetzen. Diese Regierung ermüde die Gesellschaft wie der Angler den Fisch, deshalb sei es an der Zeit, dass der Fisch den Angler fängt. Nach 15 Jahren müsse Ungarn endlich die „Krankheit des Illiberalismus“ überwinden, weil hinter diesem Slogan in Wirklichkeit die Restauration des Feudalismus stehe. Das System der feudalen Willkür lasse sich nicht reformieren, es müsse gestürzt werden, deklamierte Puzsér.

Fidesz an der Stelle der Habsburger

Der unabhängige Parlamentsabgeordnete Ákos Hadházy meinte, die Machthaber hätten es ein wenig mit der Angst zu tun bekommen, dass sie die Abstimmung über das Transparenzgesetz im Parlament auf den Herbst verschoben. Er beharrte auf seinem Standpunkt, mit Demonstrationen den Verkehr lahmzulegen, sofern der Protest endlich Massen ergreife.

Der Schriftsteller András Lányi forderte die Offenlegung der Bereicherung „von Strohmännern wie Lőrinc Mészáros“, aber auch der Geldströme, mit denen Ungarn rechte Parteien im Ausland unterstütze. Viktor Orbán dürfe in Zukunft nicht mal mehr in die Nähe des Parlaments gelangen – andernfalls verlassen die heranwachsenden Generationen das Land. Andere Redner verwiesen darauf, dass die freie Presse einst gegen die Habsburger erstritten werden musste – heute sei der Fidesz der Feind der freien Medien. Es habe zunehmend den Anschein, dass eine Mehrheit der Wähler die Skandale der Mächtigen leid sind und nach 16 Jahren den Fidesz von der Regierungsverantwortung befreien möchten.

Im Anschluss an die Kundgebung wollten einige Demonstranten spontan die Margaretenbrücke besetzen, doch waren es zu wenige, um den Verkehrsfluss zu blockieren.

14 Antworten auf “„Es ist Zeit, den Angler zu fangen“

  1. Also nach westlichem Vorbild, will der im Bild etwas aufgeblasene Herr Puzser vorgehen, steht er auf Korruption und Deindustrialisierung und Hetze gegen alle die anderst denken ? Ah den Verkehr lahmlegen, da macht sich hier schon die C0² Wahn Szene beliebt damit. Ich wußte gar nicht ,das Ungarn die ganzen Rechten im Westen finanziert, da müssen wohl Billiarden übrig sein und leicht zu umleiten sein. Wenn Orban so korrupt ist ,wo sind reale Beweise ? Hier im Westen wird er eher als Messias gegen das kranke System angesehen. Unter google nur die übliche westliche Hetze, die einem noch in den linken Wahn treibt. Vielleicht kann einer der Leser mir helfen ? Gerade gelesen ,dass die EU sogar die Klimahetze direkt finanziert, Milliarden über die Jahre.

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  2. Diese Menschen, Parolen wie Milke” ich liebe Euch alle”- die brutal, hasserfült, ordinär, mit fekalsürache und blutrünstig, wie die Jakubiener und Lenin Bursche.
    Liest uberhaupt ihre Äußerungen? Zum kotzen.

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          1. Lassen Sie sie die Tisza Jüngler Reden übersetzen.. was Peti und seine Gefolgschaft von sich gibt.
            So viel
            Schmierseife gibt es gar nicht, wasihre Munde sauber bekommt. Wenn es Ihr und Herren Meister Wortschatz, egal.

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