Laserzentrum Szeged
Eine „Wohltat“ der EU
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In der südungarischen Universitätsstadt wurde das ELI ALPS (Extreme Light Infrastructure Attosecond Light Pulse Source) fertiggestellt, das Laserzentrum Szeged. Die Traditionen der Stadt in wissenschaftlicher und Hochschulforschung hätten die Grundlage dafür gelegt, dass hier eines der bedeutendsten Forschungszentren Europas und der Welt entsteht. Möglich wurde die Investition, wie der Minister betonte, durch die materiellen Zuwendungen der EU-Steuerzahler. „Die Mitgliedschaft in der EU hat neben vielen Streitpunkten auch Wohltaten gebracht. So wurde unser tausendjähriger Traum wahr, nunmehr auch institutionell zu Europa zu gehören, die Zukunft Europas mitgestalten und ein wenig auch dank unseres Talents hinzutun zu können.“ Die Orbán-Regierung stellt bei ihren bewussten Entscheidungen der Reindustrialisierung und zur Entwicklungspolitik darauf ab, das früher wahrnehmbare West-Ost-Gefälle zu verringern. Neuerdings hätte sich jedoch ein Nord-Süd-Gefälle abgezeichnet. Dagegen steuern Einrichtungen wie das ELI LAPS an.
Ein Geschäftsmodell für den rentablen Betrieb
EU-Minister János Bóka sprach von europaweit einmaligen Forschungen, die im Laserzentrum Szeged durchgeführt werden. Seit der Vorbereitung des Projekts 2008 hätten sehr viele Menschen enorm viel Zeit und Energie investiert. Dazu gehörte, eine Finanzierung auf die Beine zu stellen und ein Geschäftsmodell für den langfristigen rentablen Betrieb zu entwickeln. Die ungarische Ratspräsidentschaft 2024 formuliere eine Priorität damit, die globale Wettbewerbsfähigkeit der EU zu stärken. Projekte wie das ELI ALPS zeigten, dass die regionale Entwicklungspolitik diesem Ziel nicht entgegenlaufe. Ohne Partner und internationale Zusammenarbeit seien Fortschritte nicht mehr denkbar. „Wer heute in der EU mit politischem Unterton andere aus wissenschaftlichen Kooperationen ausschließt, begeht in seiner Engstirnigkeit nicht nur einen Fehler, sondern ein Verbrechen“, teilte der Minister an die EU-Kommission aus, die den ungarischen Universitäten wegen des Modellwechsels die Teilnahme am Erasmus/ Horizont-Programm verweigern will.

ELI LAPS in Zahlen
Das Laserzentrum Szeged wurde seit dem Frühjahr 2014 gebaut, 2017 wurden dort die ersten Hochleistungs-Laser installiert. Der Gebäudekomplex umfasst Flächen von 24.500 m2. Die Gesamtkosten werden auf 81 Mrd. Forint (zu heutigen Preisen 210 Mio. Euro) veranschlagt.