Mitte Mai brachte Ministerpräsident Viktor Orbán den „Fight Club“ an den Start – noch stehen die ersten Umfragen nach dieser Kommunikationsoffensive aus. Foto: Ministerpräsidentenamt/ Vivien Cher Benko

Sonntagsfrage

Droht der Fidesz zu verlieren?

Wären am kommenden Sonntag Wahlen, würde die Tisza-Partei diese gewinnen.

Das zeigt die jüngste Erhebung des IDEA-Instituts, zu der die Wähler Mitte Mai abgefragt wurden. Unter allen Wählern würden demnach 34% für die Tisza und nur noch 25% für Fidesz-KDNP stimmen. Bei den sicheren Wählern führt die Oppositionsbewegung von Péter Magyar, die seit ihrem ersten Wahlerfolg 2024 im Europaparlament vertreten ist, mit 44% vor dem Regierungslager, das es hier auf 37% der Stimmen bringt.

Umgekehrte Verhältnisse

Lag bei IDEA im vorigen Sommer noch der Fidesz vorne, kehrte sich dieses Verhältnis zur Tisza-Partei ab dem Herbst – offenbar dauerhaft – um. Im Dezember stand die Tisza bei 33% bzw. 43%, der Fidesz bei 27% bzw. 37%. Seitdem hat die Tisza noch minimal hinzugewonnen, der Fidesz leicht weiter an Boden verloren. Daneben hat die DK (aktuell bei 6%) die Mi Hazánk (5%) wieder überholt. Die linke Satirepartei MKKP (4%) verfehlt die Parlamentshürde derzeit nur noch knapp. Die sonstige Opposition von Momentum, Párbeszéd und MSZP über die LMP bis zur Jobbik ist faktisch nicht mehr zu messen.

Mehr Rentner wenden sich ab vom Fidesz

Bei der jüngsten Erhebung von Publicus im Auftrag der sozialistischen Tageszeitung „Népszava“ lag die Tisza-Partei im Mai mit 43% unter den entschlossenen Wählern ebenfalls souverän vor dem Fidesz (36%). In der Gesamtbevölkerung gab die Tisza mit 30% den Ton an, der Fidesz weiß hier 24% hinter sich, aber enorm viele Wähler (32%) sind noch unsicher. Bei Publicus erhielt die DK gleich 9%, die Mi Hazánk 5%, die MKKP 3% und die MSZP 1%.

Eine spezifische Umfrage des Medián-Instituts zeigte zwar noch immer eine Dominanz des Fidesz unter den Wählern im Rentenalter. Allerdings ist der Vorsprung mit 41% gegenüber der Tisza-Partei (25%) kleiner als früher im Vergleich zur DK, die unter den Rentnern lange als beliebteste Oppositionspartei galt.

Alles nur manipulative Zahlenspiele?

Von Seiten des Regierungslagers werden all diese Umfragen als manipulative Zahlenspiele der Opposition abgetan. Allerdings verweisen Politologen auf den vielsagenden Umstand, dass die regierungsnahen Meinungsforschungsinstitute Századvég und Nézőpont seit Monaten keine Umfrageergebnisse zu den Parteienpräferenzen der Wähler mehr veröffentlichen. Das Nézőpont-Institut „meldete“ zuletzt im Umfeld des Nationalfeiertags vom 15. März, Viktor Orbán sei weiterhin der populärste Politiker im Lande, mit 44% vor Péter Magyar (29%) und Mi Hazánk-Chef László Toroczkai (19%). Bei der Frage nach der Eignung als Ministerpräsident gewann Orbán noch deutlicher, mit 46%, gefolgt von Magyar (28%) und Klára Dobrev von der DK (7%).

Tisza-Chef Péter Magyar (M.) sonnt sich im Umfragehoch – hier bei seiner „Wanderung“ zu den Ungarn im Partium und in Siebenbürgen. Foto: Facebook/ Péter Magyar

44 Antworten auf “Droht der Fidesz zu verlieren?

  1. Mich würde mal die Motivation interessieren, Tisza zu wählen!
    Politische Konzepte und konkrete Ideen können es ja wohl kaum sein, weil es die bislang nicht zu geben scheint. Eine Befragung dazu fände ich wichtiger als die nackten Zahlen. Was ich bisher vom Tisza-Führer vernommen habe, waren leider nur Allgemeinplätze und Polemik.

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    1. Kommt auch dort die Phase der Vollidis ,wie in Germany ? Dann haben die linken ein paar Jahre Zeit ,die Medien und die Schulen zu übernehmen, die Unis sind ja leichte Beute, aber seid vorsichtig ,die Jugend ist nicht dumm. Was hat dieser Magyar zu bieten außer leere Phrasen und Hetze ? V.O. ist ein Idol im Westen und der USA ,dass sich nicht mehr beweisen braucht.

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      1. Genau, weil die Jugend nicht dumm ist wünscht sie sich endlich eine andere Regierung.

        “Vollidis”, wie Sie meinen, sind sie bestimmt nicht, sie haben nur mehr Einblick in ungarische Verhältnisse als Sie.

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        1. Ich sehe dies wie Sie. Ich glaube aber, dass es zu gar keinem Machtwechsel kommen kann, da die Regierung regierungsfeindliche/kritische Personen/Formate/Medien massiv in ihrer Tätigkeit einschränkt. Noch dazu dieses sehr feindselige Klima, mich wundert daher überhaupt nicht was da dem geschätzten ehem. Aussenminister Jeszenszky widerfahren ist und auch nicht wie er diese Schandttat selber sehr richtig gedeutet hat.

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      2. ” … die Jugend ist nicht dumm …”.
        Einspruch, Euer Ehren, egal wie verzweifelt Klardenker, Leistungsbereite, Selbstverantwortliche, Intelligente, Geerdete, Lebenserfahrene, Freiheitsbewußte sich das immer wieder schönzureden versuchen: Es gibt aktuell nix Blöderes als genau diese Jugend. Auf jedem nur denkbaren Gebiet schmiert sich die Masse der Besagten begeistert und sendungsbewußt in die Anordnungen des geistesgestörten NWO-Regimes hinein. In DACH konvertieren sie sogar zunehmend zum Mohammedanismus, weil dieser mit den Aggro- Alphas aufzuwarten hat, den Herrenmenschen, den Herrschern von morgen.

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  2. Andere Figuren an der Macht zu haben ist nach 15 Jahren sehr nachvollziehbar, vor allem, wenn bekannt ist, dass sich einiger der regierenden Politiker und ihre Freunde bereichert haben – selbst wenn diese Politiker in vielerlei Hinsicht genau das Richtige getan haben.
    Die Frage ist nun ob die Tisza-Wähler begriffen haben, was es bedeutet, wenn sie einer Politik an die Macht verhelfen, die von der CDUcsu gesteuert wird – als da wären:

    1) Eintritt in den Stellvertreter-Krieg und Einzug aller jungen Wehrfähigen für ein Land, das man als abscheulich bezeichnen kann – zumindest aus ungarischer Sicht.
    2) Annahme des Migrations-Paktes von 2018 mit der Konsequenz offener Grenzen und dramatischer Übernahme durch moslemische Banden, wie wir es in vielen deutschen, englischen oder französischen Städten beobachten…
    3) Zerstörung der Energieversorgung im Sinne des Green-Deal. Deindustrialisierung und Armut.

    Die vielen jungen, naiven Ungarn müssen lernen. Der Preis wird sehr hoch sein.

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    1. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Abhängigkeit der Tisza-Partei von der Europäischen Volks-Partei geleugnet wird. In den meisten Fällen handelt es sich um Unwissenheit und fehlende Erfahrung, weil diese nur Ungarn kennen und die gewaltigen Niedergang in A und D nicht sehen wollen oder können. Sie vergleichen zB die Idylle in österreichischen Urlaubsgebieten mit ihrer eigenen Heimat und kommen zu absurden Schlüssen. Genau sowas habe ich erlebt. Ja, es wird bitter werden.

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        1. @Armin Rieger
          “Ich wünscht wir hätten hier den gleichen “Niedergang” wie in A oder D. Dann würde es allen viel besser gehen.”

          Einen ekelerregenderen Zynismus gegenüber dem Leid von zehntausenden sexuell Genötigten, Vergewaltigten, gemobbten und abgezogenen und zusammengeschlagenen Schulkindern, Überfallenen, Ausgeraubten, Verletzten, Schwerstverletzten, Abgestochenen, Erschlagenen und Überfahrenen … gegenüber den Todesängsten von Millionen Frauen und Mädchen, die ihr KOMPLETTES Leben ob der allgegenwärtigen Bedrohung eingeschränkt haben, die abends nicht mehr aus dem Haus gehen, nur noch in Gruppen Sport treiben und die Öffis nutzen (wenn überhaupt), keine Events mehr besuchen, nicht mehr Schwimmen gehen …. einen ekelerregenderen Zynismus gegenüber all diesen Geschundenen habe ich seit 2025 NOCH NIE VORGEFÜHRT BEKOMMEN.

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          1. Das ist eine maßlose Übertreibung, haben Sie es nicht eine Nummer kleiner? So etwas kommt schon vor, das will ja keiner leugnen.
            Bei Ihnen klingt das aber als wären das massenhafte Vorkommnisse in ganz Deutschland und allen westlichen Ländern

            Wen wollen Sie denn mit solchen Horrorvorstellungen ins Bockshorn jagen?

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          1. Kriegstreiber? Nur weil Deutschland auf der Seite der von Rußland seit drei Jahren angegriffenen Ukraine steht, beschimpfen Sie D als Kriegstreiber !

            Wer verhindert denn die Verhandlungen durch unzumutbare Bedingungen selbst nur bei einfachen Waffenstillstandsverhandlungen? Rußland – Putin. Sogar der hier hochgelobte Trump hat seine Friedensbemühungen aufgegeben.
            Wer bombardiert Ukraine täglich heftigst und sogar ziviele Ziele?

            Das braucht man Ihnen eigentlich nicht schreiben, das wissen Sie alles selbst.

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                1. Ja das hat diese Frau Werrmann geschrieben. Denn diese Frau Werrmann will sich die Demokratie nicht von demokratiefeindlichen und rechtsgerichteten Menschen kaputt machen lassen.
                  Auch ein demokratischer Staat darf sich gegen Elemente wehren die ihn gerne zerstören möchten, er muß es sogar. Zensur ist etwas anderes.

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  3. Wie hat es jüngst Manfred Kleine-Hartlage formuliert – einer der genialsten, präzisesten Politanalysten unserer Tage?
    Ungarn sei vom geistesgestörten NWO-Terror nur eine Wahlniederlage von Orban entfernt.
    Auf den Punkt.

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  4. Ich hoffe sehr, dass Magyar noch vor den Wahlen seine narzisstischen Züge deutlicher zeigen wird als bisher. Momentan wird er von vielen als jemand gesehen, der ungarische Tradition hochhält und größtenteils konservative Ansichten teilt. Sollte er an die Macht kommen, wird er sich selbst äußerst schnell entzaubern. Aber dann wird es zu spät sein.
    Schon die Aktion “1 Millionen Schritte” war eine Selbstinszenierung, die Magyar Péter die in Rumänien lebenden Ungarn u.v.a. nicht wirklich abgenommen haben. Da können seine Propaganda- Verantwortlichen noch so schöne Bilder zeigen. Es gibt zum Glück auch Drohnen-Aufnahmen, auf denen man deutlich sieht, wie das Willkommen der Urbevölkerung ausgesehen hat.

    Die Tisza-Partei verspricht sehr viele gute Dinge, aber nachdem Magyar sich an den regierenden westeuropäischen Politikern orientiert, kann man davon ausgehen, dass er es mit dem Einlösen der Versprechen genauso halten wird wie u.a. Merz.

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  5. Wir sollten im Sinne von Ungarn und den hier lebenden Deutschen hoffen das dieser Magyar nicht die Macht übernimmt.
    Wenn man sich der Werdegang dieses Mannes ansieht kann man sich den Rest vorstellen.
    Das selbe Muster wie man in Deutschland, Frankreich und anderen Ländern die Politiker im Sinne des Tiefen Staates die Leute ausgesucht hat. Siehe Baerbock, Habeck, Merz und Co.
    Da wurde Erpressungspotenzial gesucht und gefunden oder platziert.
    Das ist bei diesem Magyar sicher auch ganz einfach.
    Und die Bande in Brüssel würde Victor Orban ja gerne loswerden. Da ist jedes Mittel Recht.

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  6. Ich lese hier immer etwas über den Einfluss von “Brüssel” Hier gehts gar nicht so sehr um Magyer Péter. Die Leute glauben Orban einfach nicht mehr. Die täglichen Radio und Fernsehspots, wie gut es Ungarn geht, stimmen leider überhaupt nicht mit der Realität überein. Die offene Korruption tut ein weiteres. So lange es den Leuten gut geht, sehen sie darüber hinweg, wenns aber fürs eigene Geld immer weniger gibt, dann sieht man da genauer hin. Tatsache ist doch, dass alle Statisken über Reallohn usw. für die Tonne sind. Die Realität ist eben, dass viel Menschen unter dem Minimum leben, die Familienpolitik (beste in Europa !) zeigt auch keine Ergebnisse, weiterhin wandern viele Junge ab. Nur mit Angstpropaganda (Soros, Migranten, Brüssel – jetzt Ukraine) kann man auf Dauer keine Politik machen. Die Leute haben eben nach 16 Jahren Orbanistan die Schnauze voll, egal wer – nur nicht mehr Orban.

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    1. Die von Ihnen behauptete “Angstpropaganda”, stimmt so nicht. Hier wird vor den realen Gefahren gewarnt! Oder wünschen Sie sich hier in Ungarn die Verhältnisse wie in Deutschland?
      Sollten Sie von den Verhältnissen in Deutschland begeistert sein, empfehle ich Ihnen einen Besuch im Zentrum von Berlin oder Hamburg. Am Abend oder auch am Tag. Steigen Sie ruhig am Alexanderplatz aus und wenn Sie das unverletzt überstanden, reden wir weiter!
      Das hier in Ungarn nicht Alles in Ordnung ist, wissen wir Alle.
      Das Brüssel Ungarn das Geld vorenthält ist ja als Strafe für den “bösen” Orban und dafür daß er die Grenzen geschlossen hält.
      Und wenn jetzt dieser Magyar vollmundig verspricht das Geld nach Ungarn zu holen,
      dann kann man ja wohl 1 und 1 zusammen zählen……

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  7. Herr Michael Laue, ja ich hätte gerne die “marode ” Infrastruktur von D hier, denn die Strassen sind hier ine ienem katastrofalen Zustand, erst letzte Woche habe ich mir wieder zwei Felgen demoliert. Ja ich hätte gerne das “ach so schlechte” Gesundheitssystem aus D. Auch das Ausbildungssystem hätte ich gerne hier, und noch ein paar Sachen mehr. Und wenn man “stehlen” auch als einen akt der Krimilatät betrachtet, sieht es hier nicht mehr ganz so gut aus ! Da habe ich in meinem Wohnort in D andere Erfahrungen gemacht. Hier geben wir eien Heidengeld für Überwachung aus. Aber wie immer wird wieder alles auf das Thema Migration reduziert, was soll man denn anderes von rechts erwarten ?

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          1. Nun der gewisse “Armin Rieger” , tritt hier nicht unter einem Pseudonym auf. Das ist mein richtiger Name. Aber warum alle hier, die eine andere Meinung als ich vetreten, ständig meinen mich beleidigen zu können, verstehe ich zwar, machts aber nicht besser.

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            1. Habe ich Sie jemals beleidigt, obwohl ich schon häufig anderer Meinung war als Sie? Das werden Sie nicht erleben, das ist nicht mein Stil.
              Lassen Sie also bitte diese Verallgemeinerungen (“alle hier, die eine andere Meinung als ich vertreten”) und spielen Sie sich nicht als Opfer auf!

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