Sonntagsfrage
Drei Viertel im Parlament
Dieser Artikel ist Teil unseres Bezahl-Angebots BZ+
Wenn Sie ein Abo von BZ+ abschließen, dann erhalten Sie innerhalb von 12 Stunden einen Benutzernamen und ein Passwort, mit denen Sie sich einmalig einloggen. Danach können Sie alle Artikel von BZ+ lesen. Außerdem erhalten Sie Zugang zu einigen speziellen, sich ständig erweiternden Angeboten für unsere Abonnenten.
Das regierungsnahe Institut erhob die Daten Ende März, mit Blick auf das soeben abgelaufene erste Jahr der fünften Orbán-Regierung. Um hier einen Vergleich mit dem Ausgang der Parlamentswahlen vom April 2022 ziehen zu können, sollten die Befragten die Chancen des damaligen Sechsparteien-Bündnisses bewerten. Wären am kommenden Sonntag Wahlen, würden Fidesz-KDNP 51% der Stimmen erhalten – 2022 waren es 52%.
Nichts aus historischer Niederlage gelernt
Daraus resümiert Nézőpont „trotz wirtschaftlicher Herausforderungen infolge des Krieges und eines durch die Energiekrise geprägten Winters ein starkes Mandat der Regierung“. Im linken Oppositionslager habe man derweil auch ein Jahr nach der „historischen Niederlage“ nicht erkannt, dass die Menschen eine andere Opposition wünschen. Die damalige gemeinsame Liste würde am kommenden Sonntag nochmals 10 Prozentpunkte weniger Stimmen, gerade noch 26% erhalten. Nahezu ein Drittel der Wähler hätte damit diesem Bündnis den Rücken gekehrt. Profitieren können davon derzeit die rechtsradikale Mi Hazánk (12%) und die Satirepartei MKKP (8%).
148 von 199 Mandaten für Fidesz-KDNP
Als einziges Institut berechnet Nézőpont konsequent neben den Listenergebnissen auch die mögliche Sitzverteilung im Parlament. Nach jetzigem Stand würden Fidesz-KDNP nicht mehr „nur“ 135 Mandate erzielen, mit denen die Regierungsparteien eine komfortable Zweidrittelmehrheit behaupten, sondern sogar 148 Mandate. Das entspricht knapp drei Vierteln und einem absoluten Rekord. Der vereinten Linken verblieben an Stelle von 57 nur noch 30 Mandate. Dabei würde sie in Budapest nur noch zwei Wahlkreise (von 16) halten; sämtliche Wahlkreise außerhalb der Hauptstadt (88) würde aktuell der Fidesz abräumen!
