Weltwissenschaftsforum
Die Menschheit vor beispiellosen Herausforderungen
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Das betonte Staatspräsident Tamás Sulyok bei der Eröffnungsfeier des Weltwissenschaftsforums (WSF) in Budapest, im Palast der Künste (Müpa). Die vor mehr als 20 Jahren begründete Konferenzreihe dauert noch bis Samstag an. Zu der Veranstaltung sind mehr als 1.100 Wissenschaftler, Politiker und Vertreter vieler internationaler Organisationen aus 122 Ländern angereist.
Eine äußerst komplexe Aufgabe
Sulyok hob hervor, es sei eine äußerst komplexe Aufgabe, die notwendigen und verhältnismäßigen Entscheidungen bezüglich der Herausforderungen zu treffen, vor denen die Menschheit steht. Das gelinge nur mit engagierter Arbeit, Dialog und Zusammenarbeit. „Wie einst der größte Ungar sagte: Wir können Meister unserer Zukunft werden! Und so haben wir auch die Pandemie besiegt.“
Katalin Karikó und Ferenc Krausz erhielten 2023 den Nobelpreis, arbeiteten gemeinsam mit internationalen Kollegen an der Spitze der internationalen Wissenschaftswelt und machten bahnbrechende Entdeckungen zu Fragen, die unser Schicksal und unsere Zukunft bestimmen. Im 21. Jahrhundert steht die Menschheit vor neuen und beispiellosen Herausforderungen. Die Forscher der Welt beschäftigen sich mit wichtigen Themen wie Klimakrise, Kampf gegen neue Epidemien, demografischer Rückgang vs. Bevölkerungsexplosion in Afrika, Zukunft der Sahel-Zone, Wasserkrise, Gefahren durch Mikroplastik, Migration, Trends in der Technologie, die Frage der nachhaltigen Entwicklung oder die Zukunft der künstlichen Intelligenz.
Neue Bezugspunkte gesucht
„Nur eine ethische Wissenschaft kann das Schicksal der Menschheit, in Zusammenarbeit mit einer vernünftigen Politik, verbessern.“ Prof. Tamás Freund, Gastgeber und Hauptorganisator des WSF, meinte zur Begrüßung der Teilnehmer, die Menschheit sei vom Weg einer stabilen und vorhersehbaren Zukunft abgewichen. Es sei daher notwendiger denn je, solide Bezugspunkte zu finden, sowohl im Hinblick auf universelle menschliche Werte als auch auf verlässliches Wissen.
Der Präsident der Akademie der Wissenschaften (MTA) mahnte in Zeiten von Fehlinformationen und Pseudowissenschaften ein neues Bündnis dringend an. Hier liege eine gemeinsame Verantwortung bei politischen Entscheidungsträgern und Wissenschaftlern bzw. zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. „Das sind wir den künftigen Generationen schuldig, die uns nicht von der Verantwortung entbinden werden, wenn wir nicht anhand unseres vorhandenen Wissens agieren.“
Bei der Eröffnungsfeier wurde der nach Sultan Qaboos benannte UNESCO-Umweltpreis an Viktoria Keding verliehen. Sie ist Direktorin und Mitbegründerin des südafrikanischen Umweltbildungszentrums Namib Desert Environmental Education Trust (NaDEET).