Pride in Pécs
Der kleine Ableger von Budapest
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Das durch die Polizei wegen des Kinderschutzes ausgesprochene Versammlungsverbot umgingen die Organisatoren, indem sie offiziell für Menschenrechte in Verbindung mit Wildschäden demonstrierten. Der Umzug war die Abschlussveranstaltung des Menschenrechtsfestivals „Freedom of my Identity“.
Linksliberale zeigen Flagge
Während DK und Momentum unter den etwas mehr als eintausend Teilnehmern der Demonstration Flagge zeigten, positionierte sich die revisionistische Jugendbewegung HVIM der Vierundsechzig Burgkomitate mit einigen Dutzend Anhängern als Gegenprotest. Die HVIM versuchte den Pride-Marsch durch die Innenstadt zu stoppen, wurde von der Polizei jedoch zurückgedrängt.
Der parteilose OB Attila Péterffy erklärte auf der Abschlusskundgebung, er trete gegen ein Pride-Verbot ein, gegen unterdrückte Freiheitsrechte und Ausgrenzung. Die Zivilen würden die Stadt zusammenhalten in einer Welt, in der alles auseinanderbricht.
Europas Grüne aktiv dabei
An der einzigen Pride in der ungarischen Provinz beteiligten sich wie schon in Budapest so manche Europaabgeordnete. Der rumänische Vizepräsident des Europaparlaments, Nicu Stefanuta von den Grünen erklärte auf einer Pressekonferenz vor dem Umzug, Europa stehe für Freiheit. Er sei nach Pécs gekommen, um die europäischen Werte zu verteidigen. Die Orbán-Regierung sollte wissen, dass nichts für die Ewigkeit ist. Seine deutsche Parteigenossin Terry Reintke ergänzte, man sei nach Pécs gegangen, um Solidarität zu zeigen und für die Rechte der ungarischen Bürger einzutreten. Auf welcher geistigen Ebene sich die Grünen im Europaparlament bewegen, veranschaulichte die Niederländerin Tineke Strik eindrucksvoll mit einem Beitrag in den Sozialmedien, mit dem sie noch im Vorfeld verkündete: „Pécs Pride, here we come!“

