Gerichtsverfahren

Der in Ungnade fiel

Bricht die Anklage gegen den Milliardär László Bige wegen angeblicher Bestechung und Urkundenfälschung nun zusammen?

Der Gerichtshof Nyíregyháza hat den Eigentümer der Stickstoffwerke Pét in erster Instanz von allen Anklagepunkten freigesprochen. Bige bestritt zu jedem Zeitpunkt, Straftaten begangen zu haben. Er warf der Steuer- und Zollbehörde (NAV) vor, mit ihren Kontrollen und Vermögensbeschlagnahmungen Konkurrenten in Stellung bringen zu wollen. Im Hintergrund vermutete der Milliardär, dessen Vermögen das Magazin Forbes noch immer auf gut 90 Mrd. Forint (245 Mio. Euro) schätzt, Fidesz-Kreise. Politisch fiel er „in Ungnade“, weil er inmitten der gehäuften Gerichtsverfahren offen Geld für den Wahlkampf des Oppositionsbündnisses gegen eine Wiederwahl der Orbán-Regierung versprach.

Die Vorwürfe unterstellten, Bige habe mit Vertriebspartnern rechtswidrige Absprachen getroffen, um beim Verkauf von Kunstdünger zu manipulieren. Die Bestechung sollte darin bestanden haben, dass der Großunternehmer dem Händler Vorteile versprach, wofür er Schwarzgelder erhalten wollte. Im Jahre 2010 soll der Milliardär demnach 135 Mio. Forint aus diesem Deal unter der Hand eingenommen haben.

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