Seit letzter Woche sind in Zentralungarn sechs Testbusse vom Typ Credo im Auftrag des Nationalen Volksgesundheitszentrums im Einsatz. Foto: MTI/ Zoltán Máthé

Neuigkeiten von der Corona-Front

Testbusse im Einsatz

„Es ist die persönliche Verantwortung eines jeden, sich gegen das Corona-Virus zu schützen. Die Bürger sollten nicht nach kleinen Hintertürchen suchen, um die Maßnahmen zu umgehen, sondern das Wesentliche des Schutzes verstehen. Ziel ist es, das Gesundheitswesen vor dem Zusammenbruch zu bewahren“, erklärte Landesamtsärztin Cecília Müller.

Um den steigenden Testbedarf zu bewältigen, befinden sich seit Ende der vergangenen Woche in Zentralungarn sechs Testbusse vom Typ Credo im Auftrag des Nationalen Volksgesundheitszentrums im Einsatz. Diese können jedoch nur von Personen in Anspruch genommen werden, deren Corona-Test vom Hausarzt angeordnet wurde.

107 neue Corona-Todesfälle

Bis zum Sonntag ist die Zahl der Corona-Infizierten auf  insgesamt 141.000 Personen, der Corona-Toten auf 3.100 angestiegen. Allein bis Sonntag steckten sich innerhalb von 24 Stunden 4.238 Personen an und wurden 107 Todesfälle gemeldet. Als aktiv infiziert gelten derzeit mehr als 105.000 Personen. Mehr als 7.000 Corona-Patienten werden in Krankenhäusern, davon 569 mit Beatmungsgeräten behandelt.

Pädagogen fordern Schulschließung

Der Demokratische Gewerkschaftsverband der Pädagogen (PDSZ) fordert die unverzügliche Schließung der öffentlichen Bildungseinrichtungen. Er berief sich dabei auf Österreich, das von Ministerpräsident Viktor Orbán immer wieder als „Labor Ungarns“ bezeichnet wird. Dort werden ab Dienstag bis zum 8. Dezember die Schulen geschlossen – die Lage sei in Ungarn aber deutlich schlechter, als in Österreich.

Zudem fordert der PDSZ, während der Schulschließung die versprochenen, umfassenden, staatlich finanzierten Tests von Mitarbeitern der Bildungseinrichtungen durchzuführen. Nach der Wiedereröffnung dürfe das Betreten der Einrichtungen nur noch mit einem Negativ-Test erlaubt sein. Ab der Mittelschulstufe solle für die gesamte Zeit der Pandemie der digitale Unterricht fortgeführt werden.

Digitaler Unterricht: Gratis-Internet für Schüler

Aufgrund einer von Ministerpräsident Viktor Orbán am Samstag unterzeichneten Regierungsverordnung können Schüler im digitalen Unterricht 30 Tage lang gratis Breitband-Internet im Festnetz nutzen. Seit dem vergangenen Mittwoch befinden sich Schüler ab der 9. Klasse im Heim-Unterricht.

Magyar Telekom teilte bereits am Samstag mit, dass die berechtigten Telekom-Kunden ab dem 18. November via Internet ihren diesbezüglichen Antrag stellen können. Für das Unternehmen sei die Anordnung Orbáns keine Überraschung gewesen, da dies bereits Thema der Nationalen Konsultation gewesen sei und zwischenzeitlich Abstimmungen mit den Unternehmen erfolgten.

Der Presseabteilung von Vodafone Magyarország zufolge werden in enger Zusammenarbeit mit der Regierung während der zweiten Corona-Welle Schritte zur Unterstützung des Unterrichts, der Bevölkerung und Unternehmen ergriffen. Auch Vodafone schreibt eine Monatsrate für das Internet im Festnetz für Schüler, Eltern und Pädagogen ab der Mittelstufe im Dezember gut.

Russischer Corona-Impfstoff: Erste Proben in dieser Woche

Die ersten Proben des russischen Corona-Impfstoffs „Sputnik V“ treffen in dieser Woche in Ungarn ein, erklärte Außenminister Péter Szijjártó via Facebook nach einer Mitteilung des russischen Industrie- und Handelsministers Denis Manturow. „Wenn es um Menschenleben geht, sollten politische Aspekte außer Acht gelassen werden“, meinte der ungarische Minister.

Inmitten der weltweiten Gesundheitskrise sollten Länder mehr zusammenarbeiten und einander helfen, anstatt sich gegenseitig auf politischer Ebene anzugreifen. Die Proben werden von staatlichen Laboren in Ungarn untersucht. Danach werde über Impfungen und die eventuelle Herstellung des Impfstoffes in Ungarn entschieden. Ungarn könnte das erste Land in der EU sein, in dem die Herstellung des russischen Impfstoffs organisiert wird.

Lkw-Fahrverbot: Vorübergehend aufgehoben

Im Interesse eines reibungslosen Warenverkehrs hob das Innovationsministerium nun – ähnlich wie bei der ersten Corona-Welle von Mitte März bis Ende Juni – erneut das Lkw-Fahrverbot für Schwerlaster auf Ungarns Straßen auf, das ursprünglich samstags von 22 Uhr bis sonntags 22 Uhr gilt. Damit können Unternehmen in Corona-Zeiten noch flexibler ihre Transporte organisieren.

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