Budapester OB-Wahl
Rund 25.000 Stimmen werden überprüft
Es geht um knapp 24.600 Stimmen, die dem Nationalen Wahlbüro (NVI) bis Donnerstagnachmittag aus den einzelnen Wahlbezirken zugestellt sein müssen. Die Neuauszählung wird am Freitagmorgen medienpräsent begonnen. Der mehrheitlich vom Fidesz besetzte NVB hat die Überprüfung mit 12 gegen 4 Stimmen angeordnet und dabei festgelegt, dass Stimmzettel mit zwei Kreuzen für gültig zu erklären sind.
Verwirrte Wähler
Der Hintergrund: Die Fidesz-Spitzenkandidatin Alexandra Szentkirályi war erst am Freitag vor den Wahlen zurückgetreten; ihr Name musste manuell von den Stimmzetteln gestrichen werden. Das geschah längst nicht überall technisch eindeutig, was die Wähler verwirren konnte.
Wie das Team des unabhängigen undhauchdünn (mit exakt 324 Stimmen) unterlegenen OB-Kandidaten Dávid Vitézy feststellte, hätten nicht wenige Wähler zunächst ein Kreuz an der falschen Stelle gemacht und diesen Fehler mit einem zweiten Kreuz zu korrigieren versucht. Diese Stimmen seien in insgesamt 202 Wahllokalen gesetzwidrig für ungültig erklärt worden.
Karácsony: Rechtsweg für jeden offen
Der amtierende und wiedergewählte OB Gergely Karácsony kommentierte in den Sozialmedien: „Rechtsmittel stehen jedem zu. Dávid Vitézy hat freilich seinen Wahlkampf darauf aufgebaut, nicht der Kandidat des Fidesz zu sein. Nun aber hofft er auf Stimmen von Wählern, die fälschlich Alexandra Szentkirályi undanschließend seinen Namen ankreuzten. Vielleicht hätte man die Wähler nicht mit dem Rücktritt der offiziellen Kandidatin im letzten Moment durcheinanderbringen sollen.“