Auch bei der Deutschen Schule Budapest ging am Donnerstagmorgen eine E-Mail mit dem Drohbrief ein.    Foto: BZ/ Jan Mainka

Drohung per E-Mail

Bombenalarm an 270 Schulen!

„Seit dem frühen Morgen, als die erste Drohung an einer Schule einging, steht der Ministerpräsident in engen Konsultationen mit dem Innenminister und dem für die Geheimdienste zuständigen Minister.“ Das sagte Kanzleramtsminister Gergely Gulyás am Donnerstag im Rahmen der Regierungspressekonferenz.
Die Polizei durchsuchte systematisch sämtliche betroffenen Schulen (wie hier in Dorog und Tata) mit Spürhunden und Detektoren. Fotos: ORFK

Die Ankündigungen nach der Regierungssitzung vom Mittwoch wurden durch die Bombendrohung durchkreuzt, von der seit dem frühen Morgen insgesamt 270 Schulen im ganzen Lande betroffen waren. Die Polizei wies die Räumung sämtlicher betroffener Schulen an, die nach gründlicher Durchsuchung erst in den Nachmittagsstunden wieder zugänglich wurden. Offenbar wurden die E-Mails allesamt von der gleichen IP-Adresse, vermutlich aus dem Ausland, verschickt. Der Kanzleramtsminister versprach auf der Regierungspressekonferenz, die Behörden werden den Täter fassen, der mit harten Konsequenzen zu rechnen habe. „Wer so etwas tut, gehört ins Gefängnis, und zwar für möglichst lange Zeit!“ Gulyás hält auch eine Verschärfung der einschlägigen Paragrafen des ungarischen StGB für denkbar.

Kein Bombenfund, überall Entwarnung!

Bis zum Nachmittag konnte die Polizei bei der Durchsuchung der betroffenen Schulgebäude keine Bomben oder ähnliche verdächtige Gegenstände finden. Der Staatssekretär des Innenministeriums, Bence Rétvári, sprach von insgesamt 268 Schulen, darunter 23 Einrichtungen außerhalb der Hauptstadt, die am Donnerstag eine E-Mail mit dem Drohbrief erhielten, den die Polizei im Tagesverlauf veröffentlichte. Der Staatssekretär betonte, es bestand nirgendwo eine wirkliche Bombengefahr. Weil in dem Schreiben islamistische Bezüge hergestellt werden, habe man Interpol eingeschaltet. Die Geheimdienste hätten Kontakt zu ihren Partnerorganisationen in der Slowakei aufgenommen, wo im vergangenen Jahr ein sehr ähnlicher Fall aufgetreten war.

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