Das Willkommen der Familienangehörigen für Ungarns zweiten Astronauten, Tibor Kapu. Foto: Facebook/ Orsolya Ferencz

HUNOR-Mission

Auswirkungen auf den Alltag

Ungarns Astronaut Tibor Kapu kehrte nach fast 20 Tagen im All von der Raumstation ISS zurück.

„Die Bedeutung der von Kapu auf der ISS geleisteten Arbeit wird auch für normale Menschen in ihrem Alltag spürbar sein.“ Das betonte Orsolya Ferencz, Regierungsbeauftragte für Weltraumforschung, am Mittwochabend im Nachrichtenfernsehen M1. Die im Rahmen des HUNOR-Programms durchgeführten Experimente liefern Ergebnisse, die nutzbar, marktfähig und in irdische Technologien umsetzbar sind.

Kapu, der als Mitglied der Axiom-4-Mission am Dienstag von der ISS zur Erde zurückkehrte, befindet sich derzeit bei seiner Familie. Er muss sich nun einer fast zweiwöchigen Rehabilitationsphase unterziehen, um sich unter ärztlicher Aufsicht auszuruhen. Auf den Astronauten warten im Anschluss weitere Experimente, die auf der Erde durchgeführt werden, sowie die Auswertung der im Weltraum durchgeführten Experimente.

Verlängerung gut genutzt

Die ursprünglich für 14 Tage geplante Mission dauerte fast 20 Tage, da die Position der ISS ein Andocken nicht zuließ. Kapu konnte die zusätzlichen Tage optimal für die Mission nutzen, die das Ergebnis von sieben Jahren Arbeit ist. Die Bedeutung der auf der Raumstation geleisteten Arbeit wird auch für normale Menschen im Alltag spürbar sein, insbesondere durch die dort durchgeführten Arzneimitteltests.

Pflanzenzucht-Experiment mit Potenzial

Unter den 25 Experimenten des ungarischen Forschungsastronauten hob Ferencz besonders das Pflanzenzucht-Experiment der Universität Debrecen hervor. Dabei gelang es, Pflanzen aus Radieschen-, Weizen- und Paprikasamen im All keimen und wachsen zu lassen. Die Regierungsbeauftragte ist überzeugt, dass diese Ergebnisse der durch die Klimakrise belasteten Landwirtschaft erhebliche Vorteile bringen werden. „Das ist Innovation auf höchstem Niveau“, erklärte sie. Auch hätten die beteiligten ungarischen Universitäten durch das Programm ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit deutlich steigern können.

Innovationsminister Balázs Hankó sprach ebenfalls bei M1 von einer „wunderbaren Tat“, die Kapu vollbracht habe. Damit würden die ungarische Weltraumforschung, Innovationen und Wissenschaften erstarken. Mittlerweile gibt es Weltraum-Studiengänge an nahezu zwei Dutzend Hochschulen des Landes. Mit der Einrichtung des Hungarian Spacelab Network sei jedoch eine neue Dimension erreicht. Es handelt sich um eine Kooperation von neun Universitäten mit dem Forschungsnetzwerk HUN-REN, dem Außenwirtschaftsministerium und dem Innovationsministerium. Der Minister dankte Kapu, durch sein Engagement seien die Naturwissenschaften bei Kindern und Jugendlichen nun wieder im Aufwärtstrend.

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