Verkehrsminister Lázár
Aufforderung zum Rücktritt
Zuvor hatten auch der ehemalige OB-Kandidat und Ex-Staatssekretär für Verkehr, Dávid Vitézy, und die LMP dies gefordert. Lázár sei nicht in der Lage, den Zusammenbruch der Staatsbahnen MÁV zu verhindern. Charakteristisch für die ungarische Verkehrsinfrastruktur seien Funktionsunfähigkeit, Gefährdung der Sicherheit der Fahrgäste, ständige Verspätungen, technische Pannen, Kommunikationschaos, mangelnde Wartung und Modernisierungsprobleme sowie eine undurchsichtige finanzielle Situation.
Besser Fachwissen als politische Loyalität
Diese Probleme sind alle auf die Verantwortungslosigkeit und Inkompetenz der MÁV-Geschäftsführung und des Verkehrsministeriums zurückzuführen. Dafür müsse Lázár jetzt die Verantwortung übernehmen. Das ungarische Verkehrswesen brauche eine neue Führungspersönlichkeit, die nicht aufgrund ihrer politischen Loyalität, sondern aufgrund ihres Fachwissens und ihrer Führungsqualitäten in der Lage ist, die notwendigen Reformen durchzuführen.
In den Sozialmedien schrieb Vitézy, das Budapester Entwicklungszentrum BFK habe zwischen 2020-22 ununterbrochen „die Öffentlichkeit und die politischen Entscheidungsträger auf den katastrophalen Zustand der Budapester Eisenbahninfrastruktur aufmerksam gemacht. Dann kam Minister Lázár und stoppte unter Berufung auf die Prioritäten der Provinz alle Bahnprojekte in Budapest“.
Ostbahnhof wieder am Netz
Erst vor anderthalb Wochen hat der Minister auf einer Pressekonferenz den Fünf-Punkte-Aktionsplan Verkehr vorgestellt. Seitdem ist der Schienenverkehr fast vollständig zusammengebrochen und Lázár bis zur Wiederaufnahme des regulären Verkehrs am Ostbahnhof am Dienstag aus der Öffentlichkeit verschwunden. Der Verkehrsminister reagierte dann aber ebenfalls in den Sozialmedien mit Lob für die schnelle Wiederaufnahme des Verkehrs am Ostbahnhof. Außerdem nahm er den alten Rivalen Vitézy aufs Korn, der die MÁV verleumden und seine ehemaligen Kollegen verraten würde.