Akademie der Wissenschaften
Angespanntes Verhältnis
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Auf ihrer 199. Hauptversammlung am Montag stellte ihr Präsident Tamás Freund im Beisein von Staatspräsident Tamás Sulyok und Balázs Hankó, Minister für Kultur und Innovation, fest, „dass es – während die Politik eine Anpassung erwartet – keine substanzielle politische Notwendigkeit der Zusammenarbeit gibt. Das 200-jährige Jubiläum der MTA-Gründung stehe im Zeichen eines angespannten Verhältnisses zur Orbán-Regierung, es gäbe Angriffe gegen die MTA und eine Klage wegen des Verkaufs ihrer Grundstücke.
Einzigartiger nationaler Wert
„Diese Situation spaltet auch unsere Mitglieder, aber der Stil und der Ton unserer internen Debatten haben ihre Würde bewahrt, unsere Akademie ist nicht makellos, sie kann kritisiert werden, aber sie ist ein einzigartiger nationaler Wert, der für die Zukunft bewahrt werden muss. Die Chancen dafür stehen auch jetzt gut“, erklärte Freund in seiner Begrüßungsrede.
Die MTA kooperiert mit dem Innenministerium und dem Verteidigungsministerium, sie arbeitet mit Regierungsbehörden in einer Reihe von Themen zusammen. Vertreter der Akademie sind Mitglied in fast 50 staatlichen Organen. Doch in der Zwischenzeit ging der Wandel des Forschungs- und Hochschulsystems weiter, an dem die Akademie nur formal beteiligt ist. Das Szenario ist der MTA jedoch größtenteils unbekannt, bemängelte Freund. Er glaubt, dass gegenseitiger Respekt, Vertrauen und Loyalität untereinander auf diese Weise nicht entstehen können. Freund zufolge müsse man sich um ein ausgewogenes Verhältnis bemühen.
Staatspräsident Sulyok reagierte auf die kritischen Worte nicht, sondern sprach über István Széchenyi und Dezső Kosztolányi und erklärte schließlich, dass es allen Grund gibt, auf die glorreiche Zukunft des ungarischen wissenschaftlichen Lebens zu vertrauen, aber dafür sei die Zusammenarbeit unerlässlich.