Regierung:
Ampelregelung kommt
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Die ungarische Regierung hat Einreisebeschränkungen verhängt; sie teilt die Länder der Welt fortan nach dem aktuellen Stand der Coronavirus-Infektionswelle in die drei Ampelfarben Rot, Gelb und Grün ein. Das gab Kanzleramtsminister Gergely Gulyás auf einer außerordentlichen Pressekonferenz am Sonntag bekannt. Die neuen Regelungen treten am Mittwoch in Kraft.
„Ungarn muss für seine eigene Sicherheit sorgen, wir müssen verhindern, dass das Virus neuerlich aus dem Ausland eingeschleppt wird“, sagte der Minister. Gegen die erste Welle des Coronavirus habe sich das Land erfolgreich verteidigt, weshalb es seit Mitte Mai in mehreren Stufen zum normalen Leben zurückkehren konnte. „Heute gehört Ungarn aus dem Aspekt der Pandemie zu den sichersten Ländern in ganz Europa“, fügte er hinzu. Um diesen Status zu wahren, seien strengere Grenzkontrollen erforderlich, die ab Dienstagmitternacht wirksam werden.
Wird ein Land unter die Kategorie Gelb oder Rot eingeordnet, müssen sich heimkehrende Ungarn Gesundheitskontrollen unterziehen und eine 14-tägige Quarantäne antreten. Die Befreiung von der Quarantäne ist nur bei Vorlage eines (im Fall Gelb) bzw. von zwei (im Fall Rot) negativen Corona-Tests möglich. Die Kosten für die Tests übernimmt im Juli noch die Regierung; ab August muss die Kosten jedoch jeder selbst tragen, wer sich nach der Heimkehr aus einem kritischen Land nicht in Quarantäne begeben will.
Für Nicht-Ungarn gelten bei der Einreise aus Ländern der Kategorie Grün und Gelb die gleichen Regeln, im Falle Rot jedoch ein allgemeines Einreiseverbot. Ausnahmen bilden Transit- und Warenverkehr sowie offizielle Reisen, wobei die Behörden auch in diesen Fällen Tests fordern bzw. Gesundheitskontrollen vornehmen können. Gulyás betonte, in Hinsicht auf die EU-Mitgliedstaaten achte die Regierung besonders darauf, die Freizügigkeit so gut es geht beizubehalten. Wie die inzwischen im Amtsblatt erschienene Verordnung klarstellt, fallen Ausländer mit einer dauerhaften Aufenthaltsgenehmigung unter den gleichen Status wie ungarische Bürger, sofern sie dies mit Dokumenten belegen können, die einen Aufenthalt von mehr als 90 Tagen erlauben.
Das Reiseland Kroatien bleibt vorläufig im Status Grün, in die Kategorie Gelb fallen u. a. die EU-Staaten Bulgarien, Portugal, Rumänien und Schweden, sowie unter den Drittstaaten Großbritannien, Norwegen, Serbien, die USA, Russland, China und Japan. Rot gilt aktuell für das Nachbarland Ukraine, fünf Balkanstaaten, Belarus