Institut für Gleichgewichtsforschung
Abgestimmte Förderungen
Dieser Artikel ist Teil unseres Bezahl-Angebots BZ+
Wenn Sie ein Abo von BZ+ abschließen, dann erhalten Sie innerhalb von 12 Stunden einen Benutzernamen und ein Passwort, mit denen Sie sich einmalig einloggen. Danach können Sie alle Artikel von BZ+ lesen. Außerdem erhalten Sie Zugang zu einigen speziellen, sich ständig erweiternden Angeboten für unsere Abonnenten.
Daher sollte die Entwicklungspolitik darauf abzielen, jene Unterstützung zu gewähren, die am besten auf die lokalen Bedingungen abgestimmt ist, erklärte Tibor Navracsics, Minister für regionale Entwicklung, am Dienstag in Budapest.
Auf der Konferenz des Instituts für Gleichgewichtsforschung bezeichnete er das Tempo der Fortschritte seit 2010 als stetig und sicher, fügte aber hinzu, dass es immer noch große regionale Unterschiede gebe. Budapest benötige andere Förderungen und wieder andere die mehr oder weniger entwickelten Teile des Landes. Es muss ein Gleichgewicht bei der Verteilung der Mittel gefunden werden.

Übergangs- und Spitzenländer
Der Minister erklärte, die Regierung wolle Ungarn bis 2030 zu einem der fünf lebenswertesten Staaten in der EU machen. Man müsse aber vorsichtig sein, wenn man sieben Jahre vorausschaue, denn 2023 sehe es ganz anders aus, als es am Ende sein wird. Auf der EU-Entwicklungskarte gehöre Ungarn neben Polen zu den „Übergangsländern“, aber in Bezug auf die Beschäftigung zu den „Spitzenländern“. Bei den Durchschnittseinkommen gibt es noch viel zu verbessern, aber die östlichen und südlichen Landesteile haben bereits begonnen, zur zentralen Region aufzuschließen. Neben dem Lebensstandard und der Arbeit sind Umfragen zufolge die Qualität des Lebensumfelds und der sozialen Beziehungen, Bildung, Gesundheit und Verkehr die Bereiche, die sich am stärksten auf das Leben der Menschen auswirken und daher nicht nur für die Regierung, sondern für die Gesellschaft als Ganzes die wichtigsten Bereiche für Verbesserungen darstellen.
Herausforderungen für Budapest
Der Budapester OB Gergely Karácsony begrüßte die Bemühungen der Regierung um Investitionsanreize, ist jedoch der Ansicht, dass Budapest immer weniger vom Staat erwarten kann. Er sagte, dass Budapest eine schwere Last bei der Aufrechterhaltung der öffentlichen Dienstleistungen trage, dass die Ausgaben nicht in einem angemessenen Verhältnis zu den Einnahmen der Hauptstadt stehen, und kritisierte, dass Budapest nur mit 0,5% des BIP wirtschaften könne, während 38% davon in Budapest erwirtschaftet werden. Die Hauptstadt müsse Mittel und Wege finden, um in den kommenden Jahren ein stabiler Pfeiler der ungarischen Wirtschaft zu bleiben und ihre Nachteile gegenüber den regionalen Konkurrenten zu überwinden. Die Ziele für 2030 könnten nicht erreicht werden, wenn die aktuellen Herausforderungen nicht angegangen würden.

Potenzial für Durchbruch
Der Direktor des Instituts für Gleichgewichtsforschung sieht in international erfolgreichen ungarischen Unternehmen das Potenzial für einen Durchbruch, stellt aber die Wirksamkeit von Fördermitteln für Unternehmen in Frage. Tamás Boros zufolge ist die Wahl der Förderinstrumente besonders wichtig, weil das wirtschaftliche Machtgefüge der Länder aufgrund der globalen Veränderungen besonders unsicher ist und Europa wahrscheinlich noch lange durch die Energiekluft geteilt sein wird.
