Verteidigungsminister Kristóf Szalay-Bobrovniczky (M.) drängt auf eine „High-Tech-Armee“. Fotos: MTI/ Boglárka Bodnár

Munitionsfabrik

Abgestimmt auf den eigenen (Verteidigungs-) Bedarf

In Várpalota wurde am Donnerstag der Grundstein für eine Munitionsfabrik gelegt. Rheinmetall-CEO Armin Papperger bezifferte die Investition auf 250-300 Mio. Euro.
16. Dezember 2022 9:45

Auf rund 4 km2 entsteht in den nächsten fünf Jahren ein ganzer Komplex, in dem Munition von kleinem, mittlerem und großem Kaliber für den Bedarf der Ungarischen Armee (MH) gefertigt wird. Die Massenproduktion der Kaliber 30 mm, 120 mm und 155 mm soll 2024 anlaufen. Schon in der ersten Phase der Verwirklichung dieses speziellen Gewerbeparks für die Rüstungsindustrie entstehen dort knapp 200 Arbeitsplätze. Die Munition gelangt künftig in moderner MH-Technik wie dem Schützenpanzer Lynx, dem Kampfpanzer Leopard 2A7HU und dem selbstfahrenden Artilleriegeschütz Panzerhaubitze PzH 2000 HU zum Einsatz. Insbesondere für die Artilleriemunition für 155 mm-Geschütze dürfte die internationale Nachfrage im Zuge des Ukraine-Krieges steigen.

Die CEO der staatlichen N7 Holding Zrt. und der Rheinmetall AG, László Palkovics (l.) und Armin Papperger, mit dem unterzeichneten Vertrag zur technologischen Ausführung der Fabrik.

Minister wünscht „mutige, innovative“ Armee

Verteidigungsminister Kristóf Szalay-Bobrovniczky wiederholte im Zusammenhang mit der Grundsteinlegung die Ansage, Ungarn baue eine „mutige, innovative und High-Tech-Armee“. Um imstande zu sein, sich selbst zu versorgen, seien Investitionen wie in diese Munitionsfabrik unabdingbar. Die Produktionspalette an Munition wird dabei an das Portfolio von Militärtechnik angepasst ausgestaltet, die ebenfalls an verschiedenen ungarischen Standorten gebaut oder zumindest montiert werden soll. Ungarn trage, indem es die Schlagfertigkeit seiner Armee erhöht, nicht nur zur Sicherheit des eigenen Landes bei, sondern darüber hinaus zur Stabilität der gesamten NATO.

Kluge Kombination der Fabrikstandorte

Dem pflichtete Armin Papperger bei, der die Investition in Várpalota im Einklang mit den Zielstellungen der NATO zur Verteidigung Europas sieht. Der CEO der Rheinmetall AG begrüßte die strategischen Pläne der ungarischen Regierung, nach dem Werk für den Schützenpanzer Lynx in Zalaegerszeg die für diesen benötigte Munition im kaum 150 km entfernten Várpalota zu fertigen.

Artillerie-Munition von Rheinmetall, die ab 2024 im entstehenden Munitionswerk von Várpalota gefertigt wird.

 

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