Donát, das erste Baby des Jahres 2024 in Budapest – werden es in diesem Jahr ungarnweit wieder mehr? Foto: MTI/ Péter Lakatos

Demographie

85.200 Babys – ein Tiefpunkt

Das Jahr 2023 markiert einen traurigen Tiefpunkt in der Bevölkerungsentwicklung Ungarns: Noch nie zuvor wurden so wenige Kinder geboren.
29. Januar 2024 13:45

Laut Zentralamt für Statistik (KSH) kamen im Laufe des vergangenen Jahres insgesamt 85.200 Babys auf die Welt. Das sind nochmals 3,7% weniger, als 2022, das wiederum nur äußerst knapp über dem bis dato geburtenschwächsten Jahrgang 2011 (88.050 Babys) rangierte. Im Jahresvergleich „fehlten“ Ende 2023 rund 3.300 Kinder, allein im Dezember waren es gut 850. Im letzten Monat des Jahres wurde mit kaum mehr als 6.550 Geburten der Basiswert des Vorjahres gleich um 12% verfehlt.

Geburtenrate fällt zurück auf 1,50

Infolge dieser schwachen Geburtenentwicklung ist die Geburtenrate 2023 wieder auf 1,50 gesunken. Es ist zwar weiterhin einer der besten Werte in diesem Jahrtausend, den die Orbán-Regierung mit ihrer großzügigen Familienpolitik erklärt. Doch nachdem die Geburtenrate 2021 mit 1,59 wieder an die Verhältnisse in der Mitte der 1990er Jahre erinnerte, ist diese nun im zweiten Jahr in Folge rückläufig. Zumal der Sinkflug in der Bevölkerungszahl durch immer weniger verbleibende Mütter und gebärfähige Frauen aufgehalten werden müsste: In den ersten Jahren nach der Systemwende erblickten in Ungarn jährlich rund 115.000 Kinder das Licht der Welt, im jüngsten Jahrzehnt waren es in der Regel noch 90.000 Kinder.

Noch 9,58 Mio. Ungarn

Ein schwacher Trost bleibt: Die Zahl der Sterbefälle nahm 2023 noch deutlicher, um 7% auf 127.200 Personen ab. Daraufhin verringerte sich der Bevölkerungsschwund gegenüber 2022 um 12% oder 6.000 Personen auf 42.000 Personen. Die Zeichen für die Zukunft sind da nicht mehr so rosig, weil sich weniger Paare das Ja-Wort geben: Die Zahl der Eheschließungen brach im abgelaufenen Jahr gleich um 22% auf 50.150 Heiraten ein. Das KSH setzt die Bevölkerungszahl Ungarns ausgehend von der 2022 durchgeführten Volkszählung kombiniert mit den neuen Daten am Jahresende 2023 auf 9,58 Mio. Menschen an.

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