Fotos: MTI/ Tibor Illyés

Verkehrsminister

10-Punkte-Paket

Der Minister für Bau und Verkehr János Lázár hielt seine erste Pressekonferenz im Neuen Jahr ab. Dabei stellte er die Herausforderungen und Pläne für den öffentlichen Verkehr 2025 vor.

Zunächst ging er auf die Erfolge des vergangenen Jahres ein: 2024 wurden insgesamt 114 Mrd. Forint an Fahrgeldeinnahmen erzielt. Die Zahl der Fahrten in den öffentlichen Verkehrsmitteln Volán, HÉV und MÁV hat einen Rekord erreicht und erstmals die 1-Milliarden-Grenze überschritten. Nach vorläufigen Daten des Energieamtes MEKH hat sich der Anteil der gefahrenen Personenkilometer seit der Einführung der neuen und ermäßigten Zeitkarten um 18% vom Auto auf Busse und Bahn verlagert. Dies bedeutet, dass zwei Drittel der Einsparungen bei den Verkehrsemissionen auf die MÁV-Gruppe zurückzuführen sind.

Entschädigung bei Verspätungen

Kritik übte der Minister an der beispiellosen Verleumdungskampagne gegen die Strukturen der MÁV mit ihrer mehr als 150-jährigen Geschichte im vergangenen Jahr. „Die Wahrnehmung hat sich von der Realität entfernt“, beklagte Lázár. Teilweise wurde mit Hilfe der Presse versucht, die Dienstleistungen von MÁV, Volán und HÉV als schlechteste Qualität darzustellen. In der Tat gebe es ernsthafte Probleme mit den öffentlichen Dienstleistungen, aber es wäre übertrieben zu sagen, dass der öffentliche Verkehr nicht in der Lage sei, die Mobilität von 4,5 Mio. Menschen zu gewährleisten.

Als Teil des Zehn-Punkte-Ministerpakets wird Lázár ab 1. Juni ein neues System einführen. Die Verspätungsversicherung kommt! Die Verkehrsunternehmen werden die Hälfte des Fahrpreises erstatten, wenn das Verkehrsmittel mindestens 20 Minuten Verspätung hat. Im April wird eine neue MÁV-App eingeführt, einschließlich einer neuen Verspätungsfunktion in der Anwendung MÁV+.

Bis 2026 sollen sämtliche ca. 1.100 Toiletten in allen Bahnhöfen und Busbahnhöfen renoviert werden. Ab dem 1. April wird in allen InterCity-Zügen Reinigungspersonal eingesetzt, das Reinigung während der Fahrt garantiert.

Kauf neuer Fahrzeuge

Ungarn wird bis Ende April 2026 insgesamt 1.000 neue Busse kaufen. Volán verfügt derzeit über 5.700 Busse. Bis zum Sommer 2026 wird jede zweite Lokomotive erneuert, und im IC-Verkehr werden nur noch moderne Lokomotiven eingesetzt. In der Sommersaison werden bereits 40 neue E-Loks und 15 neue Hochleistungs-Diesellokomotiven im Einsatz sein.

Der Mangel an IC-Wagen wird verringert. Bis Anfang Juni werden 50 neue IC-Waggons und 50 vollständig renovierte Waggons den Betrieb der MÁV verstärken. Die Bestellungen für 285 Wagen im Gesamtwert von 330 Mrd. Forint werden 2025 anlaufen.

Mehrheit an GYSEV

Die Regierung erwarb den Mehrheitsanteil an der Raaberbahn GYSEV. Abschnitte von Eisenbahnstrecken werden an GYSEV übertragen, der gesamte Bahnverkehr der Komitate Győr, Vas, Zala und eines Teils von Veszprém von GYSEV übernommen. 11 neue Stadler-Triebzüge wurden von GYSEV bestellt – eine Investition von 53 Mrd. Forint.

MÁV-Busse parallel zu Zügen

Es wird eine neue Dienstleistung entwickelt, der MÁV-Bus. Der Busverkehr wird parallel zum Bahnverkehr organisiert. Hunderte von Bussen werden der MÁV zur Verfügung gestellt. Sollte ein Intercity-Zug voll besetzt sein, kommt auf der Parallelstrecke der MÁV-Bus zum Einsatz.

Lázár zufolge können diese Schritte unternommen werden, weil mit der Umstrukturierung der Gruppe begonnen wurde und 25 Mrd. Forint bei der Beschaffung durch Zentralisierung und offenen Wettbewerb eingespart wurden.

Projektfirmen für Bahnhöfe

Lázár bestätigte, dass für die Renovierung der vier großen Bahnhöfe in der Hauptstadt Projektgesellschaften unter Beteiligung von privatem Kapital gegründet werden, an denen die MÁV mit 25% beteiligt sein wird, und dass die Flächen in staatlichem Besitz bleiben werden.

In diesem Jahr könnten zudem mit EIB-Darlehen und inländischen Haushaltsmitteln Schienenerneuerungsprojekte im Wert von 880 Mrd. Forint in Angriff genommen werden, die jedoch durch EU-Mittel im Wert von 300-400 Mrd. Forint ergänzt werden sollen.

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