Fotos: Facebook/ András Cser-Palkovics

Soldatengräber

Umbettung in Székesfehérvár

Nach acht Jahrzehnten erhalten Soldaten, Zivilisten und Zwangsarbeiter, die unmittelbar nach dem Ende des 2. Weltkriegs im sowjetischen Gefangenenlager in Baja ums Leben kamen, endlich eine würdige Ruhestätte.

Dieser Tage wurden die sterblichen Überreste von mehr als eintausend ehemaligen Gefangenen auf dem deutsch-ungarischen Soldatenfriedhof in Székesfehérvár beigesetzt. Das Lager wurde ursprünglich 1941 für jugoslawische Kriegsgefangene errichtet und 1944/1945 von der Roten Armee als Gefangenenlager genutzt. Zu dieser Zeit waren hier etwa 100.-120.000 Menschen interniert. Forscher schätzen die Zahl der Todesopfer auf 8.000. Im Jahre 1948 wurden die sterblichen Überreste von 1.023 Menschen exhumiert und von den ungarischen Behörden südlich des Lagers umgebettet.

Im Frühjahr 2019 fand eine erste Kriegsgräbergrabung und Exhumierung auf einer Fläche von etwa 350 m2 einer ehemaligen Lagerhalle statt. Es wurden Überreste von Kleidung, persönlichen Gegenständen, Geschirr und Trinkbehältern gefunden. Der bedeutendste Fund bei den Ausgrabungen auf dem verwahrlosten Friedhof waren deutsche Erkennungsmarken von Wehrmachtsoldaten.

Die ungarische Kriegsgräberfürsorge hat in der Folgezeit in Zusammenarbeit mit Experten des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) mehr als eintausend Opfer exhumiert. Neben Tore May, Bundesvorstandsmitglied des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, hielten auch Dr. András Cser-Palkovics, OB von Székesfehérvár, und Andrea Csubák-Besesek, Vizebürgermeisterin von Baja, Reden zum Gedenken an die in Gefangenschaft umgekommenen Menschen. Von Seiten der Botschaft Deutschlands in Budapest war Verteidigungsattaché Oberstleutnant Daniel Passbach anwesend.

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