Goldene Bulle
Quelle der Selbstachtung
Dieses Dokument sei die Grundlage und der Bezugspunkt unserer heutigen Verfassung.
Am Donnerstag fand eine festliche Gedenksitzung des Parlaments zum 800. Jubiläum der Goldenen Bulle von König András II. statt. „Sie ist eine Quelle der Selbstachtung der heute lebenden Ungarn“, meinte die Staatspräsidentin, „denn sie erinnert uns daran, dass wir die Geschichte Europas nicht erleiden, sondern selbst mitschreiben“. Die Goldene Bulle sei der historische Beleg, dass die Ungarn für Freiheit und Gesetzlichkeit eintreten. Es war das erste Gesetz, in dem ein Herrscher der Einschränkung seiner Rechte zustimmte. Der ungarische Staat bewegte sich schon in den ersten Jahrhunderten seines Bestehens im Einklang mit den anderen Ländern des christlichen Europas, ja er war vielen anderen Staaten sogar weit voraus, was die Entwicklung der Rechtssprechung, die Freiheitsprinzipien und politischen Innovationen anbelangte. „Der Eid unserer Amtsträger auf das Grundgesetz ist die Basis, um sie zur Rechenschaft zu ziehen, und damit ein Grundpfeiler der Demokratie. Wir verfügen über eine moderne, demokratische Verfassung, selbst wenn das manche Kleingeister in Frage stellen“, hielt Novák fest.
Parlamentspräsident László Kövér kündigte auf der Gedenksitzung an, die Bedeutung der Goldenen Bulle von 1222 wolle das Parlament in einem Gesetz festhalten. Im Zeichen des Gedenkens wird der 24. April zum „Tag der Goldenen Bulle“ erklärt.
