Holocaust-Gedenktag
Eine unermessliche Tragödie
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Der Verwaltungsminister sprach auf der zentralen Gedenkveranstaltung am internationalen Gedenktag im Holocaust-Gedenkzentrum in der Páva utca. „Es ist unbegreiflich, wie Optimismus, Liberalismus und Emanzipation im Europa des 19. Jahrhunderts durch das Blutbad des Ersten Weltkriegs sowie die totalitären Diktaturen des 20. Jahrhunderts abgelöst werden konnten, die auf direktem Wege zum Holocaust führten“, meinte Navracsics. Der Holocaust sei keineswegs nur die Tragödie des europäischen Judentums, dies sei eine Tragödie für die gesamte Zivilisation. Der Kontinent des Christentums und der Aufklärung duldete Mitte des 20. Jahrhunderts den Holocaust, was einfach nicht zu erklären sei.
Die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz vor 80 Jahren wurde zum Anlass genommen, den internationalen Gedenktag einzuführen. Es war ein schicksalhafter Tag, aber weder Anfang noch Ende. Denn der Antisemitismus, der schließlich zum Holocaust führte, machte sich seit Jahrzehnten breit in Europa, noch bevor sich die Maschinerie der Judenvernichtung in Gang setzte. Und diese Erscheinung ist auch heute wieder gegenwärtig.