Foto: Facebook/ HM-Militärmuseum

Geschichte

Ein Erbe des II. Weltkrieges

In der Nähe von Vámosszabadi wurde das Wrack eines 1944 abgestürzten deutschen Militärflugzeugs, einer Messerschmitt ME-109, geborgen.

31 B-24-Bomber der Alliierten starteten am Morgen des 6. Dezember 1944 vom Luftwaffenstützpunkt Pantelleria in Süditalien. Ihr Ziel war die Bombardierung des wichtigen Rangierbahnhofs Bratislava, der sich zu diesem Zeitpunkt noch in den Händen der Wehrmacht befand. Wegen des trüben Wetters griffen sie jedoch die Eisenbahnlinie bei Dévényújfalu an. Das Geschwader warf 61 Tonnen Bomben ab, plötzlich aber wurden sie von 15 bis 20 Messerschmitt ME-109-Jägern angegriffen. Diese schossen vier Bomber ab. Bei dem Luftkampf wurden auch drei Messerschmitts abgeschossen, eine davon in der Nähe des Dorfes Vámosszabadi. Das abgestürzte Flugzeug versank hier schnell im schlammigen Erdreich.

Aktivisten der Ungarischen Vereinigung für Wrackforschung entdeckten auf einem militärischen Luftbild von 1958 eine Verfärbung und konnten daraus den genauen Ort des Absturzes ableiten. In den 2020er Jahren tasteten sie den Boden mit Magnetometern ab und entschieden sich dafür, das Flugzeugwrack mit einem Bagger zu bergen.

Im Herbst gelang ein weiterer Fund: Das wertvollste Wrackteil, ein Daimler-Benz 605-Motor, wurde aus einer Tiefe von dreieinhalb Metern ausgegraben. Im Schlamm wurde der Motor über die Jahrzehnte gut konserviert, nur einige Teile wie das Getriebegehäuse und die Ventildeckel waren korrodiert. Außerdem fand man ein Stück des Treibstofftanks, Teile der Bewaffnung und ein zerbrochenes Stück des Fahrwerks.

Der Pilot des Flugzeugs, Alfred Hirsch, starb bei dem Absturz und wurde auf dem Friedhof von Vámosszabadi beigesetzt. Seit einer 1994 vorgenommenen Exhumierung ruhen seine sterblichen Überreste auf dem zentralen Militärfriedhof von Veszprém.

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