Fotos: MTI/ Tamás Vasvári

Geschichte im Kirchturm

300 Jahre alte Glocke wird restauriert

Veszprém, nördlich des Plattensee gelegen, ist eine der ältesten Städte Ungarns. Am Sitz des katholischen Erzbistums erhält die St. Michaels-Kathedrale nun pünktlich zum runden Jubiläum ein neues Glockengeläut.

Im Jahre 2023 war Veszprém Kulturhauptstadt Europas, was der Komitatshauptstadt Zugang zu mehr Fördermitteln verschaffte. Dadurch wurde die Restaurierung historischer Gebäude im Stadtzentrum sowie von Straßen und Plätzen möglich.

Kürzlich wurde die größte Glocke der St. Michaels-Kathedrale, die 3.400 kg schwere Dreifaltigkeitsglocke, aus ihrer Halterung gehoben, die nach einem speziellen Verfahren restauriert werden soll. Die auch als „Alter Michael“ bekannte Glocke mit einem Durchmesser von 170 cm wurde 1725 in der Werkstatt von Franz Ulrich Scheichel in Wien gegossen. Sie wird nun im Rahmen der Erneuerung des Veszprémer Burgviertels restauriert.

Das Klangbild des Kirchturms wird neugestaltet. Die vier anderen, ebenfalls entfernten Glocken werden nach der Restaurierung nicht nach Veszprém, sondern in andere Kirchen der Erzdiözese gebracht. Zur großen Glocke werden fünf neue Glocken in der 1599 gegründeten Glockengießerei Grassmayr in Innsbruck angefertigt.

Die sechs Glocken werden bis 2025 in der Basilika installiert, wo sie dann zusammen mit der neuen Orgel, die im vergangenen Jahr in Betrieb genommen wurde, feierlich eingeweiht werden. Anlass wird die Seligsprechung eines Mädchens aus der Region sein: Mária Magdolna Bódi wurde 1945 von Sowjetsoldaten zu Tode gemartert.

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