Die Pflaumenflur am Oberlauf der Theiß. Fotos: gulacsipalinka.hu

Getränkespezialitäten

Pálinka aus Theiß-Pflaumen

In der nordöstlichen Tiefebene wurde ein neuer hochprozentiger Schnaps kreiert.

„69 – Ich weiß nicht“ (69 nemtudom), so heißt die Pflaume, aus der in diesem Jahr ein neuer Spezialschnaps mit einem Alkoholgehalt von 69% auf den Markt gekommen ist. Das hochprozentige Getränk wird zusammen mit anderen, „bewährten“ Pálinka-Sorten im Komitat Szabolcs-Szatmár-Bereg im Nordosten Ungarns hergestellt. Diese Region verfügt über eine jahrhundertealte Tradition des Obstanbaus und der Obstverarbeitung.

Pálinka ist in Ungarn und einigen Ländern des Karpatenbeckens ein geschützter Markenname für einen Schnaps – ähnlich wie französischer Champagner oder schottischer Whisky. Pálinka darf nur aus heimischen Früchten hergestellt werden, mit einem bestimmten Destillationsverfahren und Alkoholgehalt.

Der Name des Dorfes, in dem sich das Produktionsgebiet und die traditionelle Holzbrennerei befinden, ist Gulács, am Oberlauf der Theiß, im Dreiländereck zu Ukraine und Rumänien. Die Első Magyar Szilvapálinka Kft. (Erste Ungarische Pflaumen-Pálinka GmbH) erwarb den Betrieb im Jahre 2004, und dank kontinuierlicher Investitionen und Erweiterungen ist dieser zu einer der modernsten und angesagten Brennereien der Region geworden.

Die besonderen Geschmacksrichtungen der Pálinkaprodukte haben Phantasienamen erhalten, die die Kunden zum Nachdenken anregen. Denn was könnten die Worte Sehova (Ins Nirgendwo), Varázsló (Zauberer), Kisherceg (Der kleine Prinz) oder Nemtudom (Das weiß ich nicht) auf dem Etikett einer Schnapsflasche bedeuten? Und viele Leser werden schmunzeln, wenn sie den Schriftzug „Czapczarra“ (Zapzarapp) auf der Flasche lesen. Auch der Name des Anbaugebiets spricht für sich: „Szilvásszeg dűlő“ – Flur im Pflaumenwinkel…

Der „69er“ Pálinka trägt seinen Preis bereits im Namen, denn es gibt den Liter zum stolzen Preis von 69.000 Forint (rund 170 Euro). Das Marketing des Herstellers kommentiert: „I can resist everything, but…“ diesem Schlückchen nicht. Damit es die Käufer nicht gleich vom Hocker haut, wurde die typische Gulácsi-Pálinkaflasche von 0,35 l auf 0,1 l verkleinert. Der edle Pflaumentropfen ist ja auch nicht für Schluckspechte gedacht.

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