Nach Ungarn ausgewandert: Violinist Erwin Lindenbaum
Zwischenbilanz nach zwei Jahren
Vor gut einem Jahr berichtete ich in der Budapester Zeitung vom Wegzug aus Deutschland und unseren ersten Eindrücken in der neuen Heimat Ungarn. Und nun ist schon wieder ein ganzes Jahr vergangen. Aber alles, was ich damals schrieb, hat weitgehend seine Gültigkeit behalten.
Natürlich ist auch bei uns der Charme des Neuen etwas verflogen und wir haben Dinge entdeckt, die uns weniger oder gar nicht gefallen. Die vielen schlechten Straßen zum Beispiel oder der, oft katastrophale Umgang mit Haustieren. In den Dörfern müssen viele Hunde, an Ketten gebunden, ein gar jämmerliches Dasein fristen.
Auch ist hier die Mehrwertsteuer mit 27 Prozent extrem hoch und die Lebensmittelpreise sind in Ungarn teilweise sogar höher als in Deutschland. Wie die Ungarn damit zurecht kommen, wo doch die Löhne und Renten hier deutlich niedriger sind, ist uns immer noch ein Rätsel. Jedoch wirkt hier ungemein positiv, dass die Preise für Wasser, Strom, Gas und Müllentsorgung sowie viele Verwaltungsdienstleistungen recht niedrig sind. Ebenso die monatlichen Kosten für die einheitliche, staatliche Krankenversicherung.
Oase des Friedens und der Freiheit
Das Wichtigste aber ist: Ungarn ist nach wie vor eine Oase des Friedens und der Freiheit, eine Heimstatt des gesunden Menschenverstandes, ein Ort der Sicherheit und körperlichen Unversehrtheit und ein Nährboden, auf dem sich ungefährdet Familien gründen und erhalten können und wo der Jugend noch eine Perspektive geboten wird. Niemand wird hier für abweichende Ansichten stigmatisiert oder ausgegrenzt, es herrscht eine absolute Meinungs- und Pressefreiheit. Das spürt man in den Straßen, in den Geschäften, im Café, beim Friseur. Die Menschen sind unbefangen und entspannt, sie plaudern und lachen. Sie fühlen sich sicher.
Unter Anderem das scheint die Brüsseler EUrokraten zu stören. Sie wollen keinen gefestigten, ethnisch-homogenen, souveränen Nationalstaat mit traditionellem Wertekatalog. Sie gönnen den Ungarn ihren eigenen Nationalstaat nicht, mischen sich ständig ein, verhängen willkürliche Geldstrafen und werfen ihnen Knüppel zwischen die Beine, wo es nur irgend geht. Aus fadenscheinigen Grund werden Ungarn bereits seit Jahren dem Land rechtmäßig zustehende Gelder zurückgehalten. Dem kleinen, stolzen Land wird ein Unrecht nach dem Anderen angetan!
Wenn ich trotzdem von Ungarn als einer „Oase des Friedens“ spreche, so ist dieser Friede nicht zusetzt seinem wackeren Ministerpräsidenten geschuldet. Viktor Orbán ist ein Mann mit einer Vision und einer Mission! Ihm und seinen Mitstreitern ist es zu verdanken, dass Ungarn die günstigsten Energiepreise Europas hat, dass das Land sicher vor migrantischer Landnahme ist und damit auch ideale Bedingungen für ausländische Investoren bietet. Letztere geben sich hier nach wie vor die Klinke in die Hand und sorgen mit dafür, dass sich Ungarn immer mehr hin zu einem wichtigen Standort von Hochtechnologie entwickelt.
Ressource Mensch
Damit einher gehen natürlich auch sich ständig erhöhende Anforderungen an die Bildung und Ausbildung der Ungarn. Hochtechnologie kann man nicht mit schlecht ausgebildeten Arbeitskräften betreiben. Das ungarische Bildungssystem ist daher inzwischen um Welten besser als das deutsche. Bei den kürzlichen Abiturprüfungen haben wir in unserem ungarischen Bekanntenkreise mitbekommen, wie hart und umfangreich diese Prüfungen sein können und wie schwer erkämpft die wenigen Studienplätze sind. Wirklich nur die Allerbesten schaffen es. Es gibt keinen Bonus und keine Gnade. Ungarn verfügt über keinerlei wesentliche Rohstoffe, es besitzt aber die Ressource „Mensch“. Die Regierung fördert dementsprechend die Familie, die Jugend und eben auch das Bildungswesen.
Noch vor zwei Jahren wurden wir von Vielen hier ungläubig belächelt, als wir sagten, dass wir nun in Ungarn bis zu unserem Lebensende bleiben und nie mehr nach Deutschland zurückkehren wollten. Ich musste viel erklären über die Zustände in meiner einstigen Heimat, aber so richtig geglaubt wurde mir damals nicht. Heute ist das ganz anders. Erwähne ich heute, nicht mehr nach Deutschland zurückkehren zu wollen, so ernte ich überwiegend Verständnis und Zustimmung. In nur zwei Jahren hat sich die Sicht der Ungarn auf den einstigen Klassenprimus Europas drastisch verändert. Man bekommt also auch hier mit, auf welchem Pfad dieses „beste Deutschland aller Zeiten“ derzeit wandelt und dass am Ende dieses kurzen, weil extrem abschüssigen, Pfades eine sehr unschöne Zukunft auf die dort gebliebenen Deutschen wartet.
Diese Erkenntnis führt nicht zuletzt auch dazu, dass viele ungarische Gastarbeiter mittlerweile Deutschland den Rücken kehren und wieder zurück in ihre Heimat ziehen. So auch in unserem hiesigen ungarischen Freundeskreis. Denn, was nützt das höhere Gehalt in Deutschland, sagen sie, wenn dort alles so extrem teuer geworden ist und man sich im öffentlichen Raum nicht mehr entspannt bewegen kann. Was nützt das Geld, wenn die eigenen Kinder in den Schulen sittlich und moralisch verdorben und verblödet werden? Nichts! Dann verdiene ich lieber weniger Geld, lebe aber in Ruhe und Frieden in Ungarn, und weiß hier auch meine Kinder in Sicherheit und mit einer guten Lebensperspektive.
Nein, auch nach nunmehr zwei Jahren hier in Ungarn und trotz schier aussichtslosem Kampf mit der ungarischen Sprache, die sehr wahrscheinlich ungekürter Sieger bleiben wird, haben wir es nicht bereut, hier zu sein und wollen nicht mehr zurück. Jeden Tag versuche ich, die Zustände in meiner alten Heimat zu verdrängen.
Deutschland gibt sich auf
Es erfüllt mich mit großem und tiefem Schmerz zu sehen, wie ein Volk sich aufgibt. Wie es sich belügen und betrügen, sich ausbeuten und gnadenlos austauschen lässt, wie es seine eigenen Traditionen, seine eigene großartige Kultur irreversibel zerstören lässt und obendrein tätig daran mitwirkt.
Es lässt staatliches Unrecht zu, es denunziert wieder Andersdenkende, es erlebt einen beispiellosen wirtschaftlichen Abschwung und Demokratieverlust und lässt sich auch noch bedenkenlos in einen neuen großen Krieg verwickeln, wo es wieder alles verlieren wird. Und doch wählt es seine gewissenlosen Peiniger immer und immer wieder! Was soll man von so einem Volk halten?
Ungarn wird weiter überleben
Ungarn hat viel erlebt in seiner langen Geschichte. Es hat furchtbare Tiefen durchschreiten müssen und hatte nur wenige, wirklich gute Zeiten. Niemand hat Ungarn je geholfen. Keine Großmächte, keine Nachbarn. Es hat sich stets allein aus dem Sumpf gezogen. Die Ungarn hätten allen Grund, mit Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit gegenüber Fremden zurückhaltend zu sein. Und trotzdem leben sie gerade diese Tugenden. Davon können wir tagtäglich ein hohes Lied singen.
Ungarn wird weiter überleben. Es wird die Brüsseler Kakistokratie genauso überleben wie die deutsche Ampel! Und vielleicht schreibt Ungarn ja auch in Kürze wieder ganz große Geschichte. Wie einst 1989!
Alles ganz richtig; komischerweise ziehen aber nach Ungarn aus Deutschland nicht nur solche von den wenigen, die Verstand haben; sondern auch solche aus der breiten Masse der hirngewaschenen selbstmörderischen Idioten, obwohl die Hirnwäsche doch so sehr gegen Ungarn hetzt.
Herr Hohensohn, Sie sollten mit Ihrer Übertragung und Projektion (psychologische Begriffe) nicht so hart gegen sich selber sein. Das verkürzt nur das Leben und macht es jedenfalls nicht lebenswerter, eher unerträglich.
Halten Sie sich da heraus! Sie versuchen damit Zensur und haben auch kein Recht, über mein Leben zu urteilen oder zu spekulieren.