Die frei lebende Herde im Nationalpark Hortobágy. Foto: Tierpark Budapest

Hortobágy-Nationalpark

Wildpferde für Kasachstan

Przewalski-Wildpferde aus der Hortobágy werden im Juni im Altin-Dala-Reservat in Kasachstan angesiedelt.

Ohne Tierparks und Zuchtprogramme wären diese Wildpferde längst auf der Liste der ausgestorbenen Tiere gelandet. Die asiatische Unterart des eurasischen Wildpferdes lebte bis Ende des 19. Jahrhunderts in Innerasien, verschwand dort aber durch menschliche Einflüsse, die Veränderung des Lebensraums und die Jagd vollständig. Die letzten Wildpopulationen befanden sich in der Mongolei, von wo sie aber leider in den 1960er Jahren endgültig verschwanden.

Seit 1997 lebt eine neu angesiedelte Herde ungestört auf der rund 3.000 Hektar großen Pentezug-Farm des Hortobágy-Nationalparks, wo sich die Zahl der Wildpferde seither verzehnfacht hat.

Dieses Wildpferd ist auch deshalb so wichtig, weil es einen gesunden Lebensraum und eine gesunde Umwelt schafft, die wiederum das Überleben anderer Arten fördert. Bei den vom Artenkoordinator des Budapester Zoos ausgewählten Tieren handelt es sich um junge Stuten von hohem genetischen Wert, welche die Etablierung und danach das langfristige Überleben der kasachischen Population sicherstellen sollen.

Die im Interesse der Umsiedlung eingefangenen Pferde werden zunächst unter Quarantäne gestellt und verschiedenen Tests unterzogen. Anschließend werden die Tiere mit einem speziellen Transportflugzeug der tschechischen Luftwaffe nach Kasachstan gebracht. Von dem dortigen Flughafen geht es auf dem Landweg, mittels einer 8-12-stündigen Fahrt weiter in die neue Heimat.

2 Antworten auf “Wildpferde für Kasachstan

  1. In einer Zeit, in der man überflutet wird von schrecklichen Nachrichten, ist dies dann mal eine wunderbare Geschichte. Mögen die Wildpferde in Kasachstan eine schöne neue Heimat finden. Interessant wäre noch die Info, wie viele Tiere umgesiedelt werden.

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    1. In der Hortobágy leben ca. 300 Wildpferde, die allesamt genetisch erfasst sind. Früher gab es bereits erfolgreiche Umsiedlungen in die Mongolei, nach Russland sowie auf die Iberische Halbinsel. Kasachstan soll in den nächsten fünf Jahren insgesamt bis zu 40 Wildpferde aus Europa erhalten.

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