Dr. Marie-Theres Thiell (MTTConnect), Péter Frank (Knorr-Bremse), Marianna Wölfinger (E.ON), Brigitta Popovics-Koncsos (E.ON) und Zsuzsa Nagy (E.ON). Fotos: DUIHK

women@duihk-Veranstaltung: Frauen im ungarischen Berufsleben

Viel erreicht, aber noch viel Potenzial

Beim Business-Frühstück des Netzwerkes women@duihk, das Mitte Februar am Sitz der E.ON Hungária in Budapest stattfand, ging es speziell um Frauen in Technikberufen.
Der CEO der E.ON Hungária, Dr. Guntram Würz­berg, präsentierte konkrete Zahlen, die zeigten, dass bei ihm der Frauenanteil im Managementbereich knapp 30 Prozent beträgt. Die Zahlen belegten außerdem, dass es bei E.ON Hungária keinen sogenannten Gender-Pay-Gap gibt und Frauen sowie Männer gleiches Gehalt für gleichwertige Arbeit erhalten. Dennoch betonte er, dass trotz dieser Fortschritte weitere Maßnahmen erforderlich seien, um die Präsenz weiblicher Führungskräfte zu stärken.
Gastgeber Dr. Guntram Würzberg, CEO der E.ON Hungária: „Es sind weitere Maßnahmen notwendig, um die Präsenz weiblicher Führungskräfte zu stärken.“
Ein anderes Bild zeigte sich jedoch im Bereich der sogenannten Blue-Collar-Berufe. In diesen Sektoren sind Frauen nach wie vor stark unterrepräsentiert. Würzberg führte weiterhin aus, dass insbesondere im Kontext des Netzausbaus, der die Grundlage für die Umstellung auf erneuerbare Energien bildet, der Fachkräftemangel eine enorme Herausforderung darstellt. Er betonte außerdem die entscheidende Rolle, die Frauen auf dem Gebiet der IT und in technischen Berufen spielen können, um das erste Etappenziel der europäischen Energiewende bis 2030 zu erreichen.

Stereotypen im Kopf überwinden

In der von Dr. Marie-Theres Thiell, Geschäftsführerin von MTTConnect, moderierten Diskussionsrunde thematisierte Marianna Wölfinger, Betriebsleiterin des DSE-Netzbetriebs bei E.ON Hungária, die Unternehmenskultur, insbesondere im Bereich Gesundheit und Sicherheit. Sie betonte, dass Maßnahmen und Regelungen in diesem Bereich nicht nur den Schutz der gesamten Belegschaft gewährleisten, sondern auch Frauen die Gelegenheit bieten, traditionell männliche Aufgaben zu übernehmen. Außerdem betonte sie, dass im technischen Bereich auch viele feinmotorische Arbeiten anfallen, die Frauen sehr gut ausführen können. Meist müssten nur die Stereotypen im Kopf überwunden werden.
Brigitta Popovics-Koncsos, Direktorin bei der EDTHU, die den Energieeinkauf bei E.ON Hungária leitet, betonte, dass Beharrlichkeit, Kooperation, Führungsstärke, aber auch Kompromissbereitschaft das Erfolgsrezept für ihren beruflichen Erfolg seien. Außerdem hob sie die Unterstützung durch ein Mentorenprogramm hervor, welches ihr ermögliche, über berufliche Herausforderungen mit einer erfahrenen weiblichen Führungspersönlichkeit zu sprechen.

Weibliches Einfühlungsvermögen prädestiniert

Weiterhin führte sie aus, dass Automatisierung und Digitalisierung immer auch mit Änderungen in Abläufen einhergehen. Um diesen Wandel erfolgreich zu meistern, sei aus ihrer Sicht Einfühlungsvermögen gefragt, was diesen Bereich für Frauen prädestiniert. Außerdem ermutigte sie Frauen dazu, selbstbewusster zu sein und einfach mit der Frage, „warum?“ zu kontern, wenn jemand behauptet, „du kannst das nicht“.
Auch Péter Frank, Direktor des Forschungs- und Entwicklungszentrums von Knorr-Bremse, der sich auch in der Allianz „Ingenieure der Zukunft“ engagiert, hob hervor, wie wichtig es sei, das Selbstvertrauen von Frauen, besonders im Bereich technischer Fähigkeiten, zu stärken.

Gegenseitige Unterstützung

Abschließend betonten Dr. Marie-Theres Thiell und Barbara Zollmann, Geschäftsführerin der Deutsch-Ungarischen Industrie- und Handelskammer (DUIHK), die Verantwortung von Frauen in Führungspositionen, ihre Kolleginnen aktiv zu fördern und zu unterstützen. Dar­über hinaus unterstrichen sie die Wichtigkeit von Netzwerken, die sich dem Thema Frauen im Berufsleben widmen.
DUIHK-Geschäftsführerin Barbara Zollmann (r.) unterstrich die Wichtigkeit von Netzwerken, die sich dem Thema Frauen im Berufsleben widmen.
In ihrem Schlusswort verwies Barbara Zollmann außerdem auf die DUIHK-Initiative „TechCsajok“, die ungarische Schülerinnen und Studentinnen an Firmen und technische Berufsbilder heranführt und sie begeistern will. Sie lud DUIHK-Mitgliedsfirmen herzlich dazu ein, sich bei zukünftigen Veranstaltungen von „TechCsajok“ als potenzieller Arbeitgeber zu präsentieren.

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